Absicherungsgeschäft
siehe "Hedge".
Aktie
Eine Aktie ist ein Wertpapier, das einen Unternehmensanteil an einer Gesellschaft verbrieft.
Aktienanleihen
Bei Aktienanleihen kommt unabhängig von der Wertentwicklung des Basiswertes ein Zinsbetrag zur Auszahlung. Art und Höhe der Rückzahlung bei Endfälligkeit hängen davon ab, ob der Basiswert am Bewertungstag auf, über oder unter dem Basispreis liegt. Erreicht der Basiswert mindestens den Basispreis, erhält der Anleger den Nennwert zurück. Bei einem unter dem Basispreis liegenden Basiswert erhält der Anleger je nach Ausstattung entweder den Wert des Basiswertes oder diesen direkt geliefert.
Aktienindex
Ein Aktienindex ist ein Index, der sich aus einer unterschiedlichen Anzahl von Aktien zusammensetzt, die die Kursentwicklung eines Aktienmarktes möglichst repräsentativ abbilden sollen. Der deutsche Leitindex DAX setzt sich aus 30 Werten zusammen, beim S&P 500 Composite Index sind es 500 Werte. Zu den bekanntesten Aktienindizes gehören in Deutschland der DAX, der MDAX und der FAZ-Aktienindex. Aktienindizes gibt es als Kursindex und als Performance-Index. Unter den US-Aktienindizes gelten der Dow Jones Index sowie der S&P 500 Composite Index als bekannteste Leitindizes.
Aktienmarkt
Ein Aktienmarkt ist ein Teil des Kapitalmarkts, an dem in Aktien verbriefte Unternehmensanteile gehandelt werden.
Aktienoptionsschein
Als Basiswert für den Optionsschein liegt hier eine Aktie zugrunde. Es gibt Call-Optionsscheine und Put-Optionsscheine. Daneben unterscheidet man zwischen Optionsscheinen, die im Zusammenhang mit einer Emission von Optionsanleihen auf den Markt kommen und den sogenannten Covered Warrants.
Aktionär
Der Aktionär oder auch Anteilseigner (englisch: Shareholder, Stockholder) ist Inhaber eines in einer Aktie verbrieften Anteils an einer Aktiengesellschaft. Seine Mitgliedschaft am Unternehmen erwirbt er durch Zeichnung oder Kauf der Aktien, durch deren Verkauf erlischt die Mitgliedschaft wieder. Zu den wichtigsten Rechten eines Aktionärs zählen das Recht zur Teilnahme an der Hauptversammlung, das Stimmrecht und bestimmte Auskunftsrechte. Der Aktionär hat einen Anspruch auf einen Anteil am Unternehmensgewinn. Das Unternehmen kann die Aktionäre über Dividenden am Gewinn des Unternehmens beteiligen. Einen direkten Einfluss auf die Geschäftsführung der Gesellschaft hat der Aktionär hingegen nicht. Er kann aber über bestimmte Fragen der Geschäftsführung vom Vorstand zu einer Mitentscheidung in der Hauptversammlung aufgefordert werden. Für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft haftet ein Aktionär nur in Höhe seiner Einlage.
All Time High
Das All Time High (bzw. Allzeithoch) ist ein aus der amerikanischen Sprache entlehnter Begriff, der den historisch höchsten Kurs eines Wertpapiers, eines Index, einer Ware, eines Futures oder einer Währung bezeichnet.
All Time Low
Das All Time Low (bzw. Allzeittief) bezeichnet das niedrigste Kurs- oder Preisniveau eines Wertpapiers, eines Index, einer Ware, eines Futures oder einer Währung aller Zeiten.
Am Geld
Eine Option wird als "am Geld" bezeichnet, wenn der derzeitige Kurs des Basiswertes sich in der Nähe seines Basispreises befindet.
American Depositary Receipt
Bei den American Depositary Receipts (ADR) bzw. American Depositary Shares (ADS) handelt es sich um von den US-Depotbanken ausgestellte, handelbare und auf Dollar lautende Aktienzertifikate bzw. Hinterlegungsscheine über bei ihnen hinterlegte Aktien nicht in den USA ansässiger Unternehmen. ADR werden in der Regel im Verhältnis 1:1 für 100 Stück Auslandsaktien ausgestellt. Sie dienen zur Erleichterung, Verbilligung und Beschleunigung des Handels. Für nicht in den USA ansässige Unternehmen haben ADR den Vorteil, dass sich diese Aktiengesellschaften hierdurch nicht dem vollständigen Zulassungsverfahren der United States Securities and Exchange Commission (SEC) unterziehen müssen, um eine Börsennotierung zu erlangen.
Amerikanische Option
Das sogenannte Optionsrecht kann bei einer amerikanischen Option während der gesamten Laufzeit des Optionsscheins ausgeübt werden. Bei einem Call-Optionsschein kann der Anleger die Aktie also laufend zum Ausübungspreis kaufen bzw. bei einem Put-Optionsschein verkaufen.
Anlageklasse
Anlageklasse (englisch: asset class) bezeichnet ein Anlagesegment (z.B. Aktien, Rohstoffe) am Kapitalmarkt.
Anlageprodukt
Anlageprodukte bzw. Finanzprodukte sind eine von Banken oder anderen Emittenten angebotene Form der Geldanlage, die mit festen Bedingungen versehen sind. Ziel ist es, idealerweise einen Wertzuwachs zu erwirtschaften, mindestens aber den realen Wert zu erhalten.
Anlagezertifikat
Anlagezertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen, die die Kursentwicklung der entsprechenden Basiswerte wie beispielsweise Aktien, Indizes, Zinsen, Währungen oder Rohstoffe verbriefen. Diese Produkte sind in der Regel – mit Ausnahme des Emittentenrisikos – nicht risikoreicher als ein Direktinvestment in den jeweiligen Basiswert. Sie sind in ihrer Laufzeit begrenzt oder unbegrenzt, ohne laufende Erträge und mit einem festgelegten Rückzahlungsbetrag ausgestattet.
Anleihe
Zur Beschaffung von Kapital geben Emittenten wie beispielsweise Unternehmen, Finanzinstitute, Staaten oder Bundesländer am Rentenmarkt Wertpapiere aus, die Schuldverschreibungen, Anleihen, Pfandbriefe oder Obligationen bezeichnet werden. Der Käufer eines sogenannten festverzinslichen Papiers ist Gläubiger, der Emittent ist der Schuldner, der die Verzinsung und auch die Rückzahlung des Nominalwertes verspricht. Anleihen unterscheiden sich durch abweichende Konditionen wie unterschiedliche Laufzeiten, den Währungen und der Art der vom Schuldner zu erbringenden Verzinsung.
Arbitrage
Arbitrage (lateinisch: arbitratus = Gutdünken, freie Wahl, freies Ermessen) beschreibt das Ausnutzen von Preisdifferenzen gleicher Waren auf unterschiedlichen Märkten am selben Handelstag. Durch Arbitrage gleichen sich die Preise dann an. Computerhandel und die nahezu zeitgleiche Veröffentlichung von Nachrichten haben die Arbitrage heutzutage erschwert.
Asiatische Option
Bei der asiatischen Option oder auch Average Rate Option handelt es sich um eine exotische Option, deren Wert nicht allein vom Basiswert am Ende der Laufzeit abhängt, sondern sich durch einen Durchschnittskurs des Basiswerts über einen definierten Zeitraum errechnet.
Ask
Ask ist die englische Bezeichnung für Briefkurs. Das Ask ist der Kurs, zu dem ein Marktteilnehmer bereit ist, ein Wertpapier oder eine Option zu verkaufen.
Asset Allocation
Als Asset Allocation wird die Aufteilung von Vermögen auf verschiedene Anlageklassen wie beispielsweise Aktien, Anleihen, Währungen oder Rohstoffe, um das mit der Anlage verbundene Risiko zu reduzieren.
Asset Management
Asset Management ist die englische Bezeichnung für Vermögensverwaltung. Dabei betreut ein Vermögensverwalter innerhalb von festgelegten Anlagerichtlinien nach eigenem Ermessen das Vermögen von Anlegern. Ziel ist es, die bestmögliche Rendite zu erwirtschaften.
Asset-backed Securities
Asset-backed Securities sind mit Vermögenswerten (z.B. Forderungen) besicherte Wertpapiere.
Assets
Als Assets werden Vermögenswerte (Aktiva) oder auch Anlageklassen bezeichnet.
At the market
Ein Kauf oder Verkauf "at the market" bezeichnet einen sofortigen, zum bestmöglichen Preis auszuführenden Kauf oder Verkauf. Der entsprechende Auftrag bei der Bank oder dem Broker wird als "Market Order" bezeichnet.
Aufgeld
Das Aufgeld oder auch Agio (griechisch: allag = Tausch) bezeichnet bei Wertpapieren wie Anleihen den Aufschlag bzw. den Aufpreis, den der Anleger bei dem tatsächlich zu zahlenden, höheren Kurs gegenüber dem sogenannten Nennwert bezahlen muss. Das Aufgeld wird in der Regel als Prozentwert ausgedrückt. Aufgelder sind häufig bei der Zeichnung von Anleihen oder auch Anlage-Zertifikaten im Filialbetrieb von Banken zu finden.
Das Aufgeld wird auch bei der Bewertung von Optionsscheinen verwendet. Übt der Anleger sein theoretisches Recht aus einem Optionsschein zum Kauf des Basiswerts (z.B. eine Aktie) aus, bezeichnet das Aufgeld bzw. Agio den hierbei anfallenden Aufpreis gegenüber dem direkten Kauf dieses Basiswertes an der Börse.
Aus dem Geld
"Aus dem Geld" bedeutet bei Call-Optionsscheinen bedeutet, dass der aktuelle Kurs des Basiswertes unter dem Basispreis notiert, bei Put-Optionsscheinen, dass der aktuelle Kurs des Basiswertes über dem Basispreis notiert.
Ausgabepreis
Der Preis, zu dem ein Finanzinstrument zum ersten Mal angeboten wird.
Ausgabetag
Datum, an welchem ein Finanzinstrument ausgegeben bzw. emittiert wird.
Ausübungspreis
Ausübungspreis (bzw. Bezugspreis, Exercise Price) ist der Preis, zu dem ein Anleger bei Ausübung seines Optionsrechts den zugrundeliegenden Basiswert kaufen bzw. verkaufen kann.
Auszahlungsbetrag
Betrag, der bei Fälligkeit eines Zertifikats, also am Ende der Laufzeit, vom Emittenten des Zertifikats an den Anleger ausgezahlt wird.
Auszahlungslevel
Kursschwelle, bei deren Erreichung zu einem bestimmten Zeitpunkt die Laufzeit eines Express-Zertifikats vorzeitig beendet wird und eine Auszahlung des in den Emissionsbedingungen festgelegten Auszahlungsbetrags erfolgt.
Backwardation
Backwardation (englisch: backward = rückwärts) ist ein an den Rohstoffmärkten verwendeter Begriff. Backwardation ist eine Preisstruktur, bei der der Preis des aktuellen Terminkontrakts höher liegt als der Preis für Terminkontrakte mit späteren Verfallsterminen (Gegenteil: "Contango").
Baisse
Als Baisse (französisch für: fallen, sinken, Rückgang), umgangssprachlich auch Bärenmarkt genannt, wird eine über einen längeren Zeitraum andauernde Abwärtsbewegung der Kurse bezeichnet.
Balkenchart
Graphische Darstellung des Kursverlaufs, bei dem die Schwankungsbreite der Kurse jedes Tages durch einen senkrechten Balken dargestellt wird. Durch den Balkenchart lassen sich Tiefstkurse, Höchstkurse, Eröffnungskurse und Schlusskurse ablesen. Durch diese ausführliche Darstellung wird das Ausmaß der Schwankungen deutlich und es lassen sich Veränderungen in der Angebots- /Nachfragesituation erkennen.
Bandbreiten-Optionsschein
Bandbreiten-Optionsscheine, Range Warrants, Korridor-Optionsscheine oder auch Hamster Optionsscheine sammeln einen festgelegten Betrag (Gutschrift) an, wenn der Basiswert, also eine Aktie, ein Index oder auch ein Rohstoff, während der Laufzeit innerhalb einer bestimmten Bandbreite bzw. eines bestimmten Kurskorridors notiert. Den auf diese Weise angesammelten Gesamtbetrag zahlt der Emittent am Ende der Laufzeit an den Anleger aus. Diese Optionsscheine eignen sich für sich seitwärts bewegende Märkte.
Bandbreiten-Zertifikat
Bandbreiten-Zertifikate gehören in die Kategorie der Outperformance-Zertifikate und sind mit zwei Kursschwellen ausgestattet. Zwischen diesen Kursschwellen werden die Kursbewegungen des Basiswertes durch einen Hebel verstärkt. Notiert der Basiswert am Laufzeitende innerhalb der Bandbreite, bekommt der Anleger die Aktie plus einen Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen Kurs und Untergrenze. Liegt der Kurs unterhalb der Bandbreite erhält er nur die Aktie, oberhalb der Bandbreite bekommt er einen Barausgleich in Höhe der Obergrenze plus der Differenz zwischen Ober- und Untergrenze. Bandbreiten-Zertifikate lohnen sich vor allem dann, wenn der Anleger bis zur Fälligkeit weder starke Kursanstiege noch hohe Kursverluste des Basiswerts erwartet.
Bär
Der Bär (englisch: bear) symbolisiert fallende Kurse an den Aktienmärkten, da er mit seiner Tatze von oben nach unten haut. Anleger, die mit fallenden Kursen rechnen, nennt man daher Bären.
Bärenfalle
Als Bärenfalle (englisch: bear trap) bezeichnen technische Analysten ein angetäuschtes Verkaufssignal. Der Kurs sinkt kurzzeitig unter eine Signallinie, um dann rasch in die entgegengesetzte Richtung zu steigen. (Gegenteil: "Bullenfalle")
Barrier Warrant
Barrier Warrants gehören zu den exotischen Optionen, bei denen das Optionsrecht aktiviert wird oder verfällt, wenn der Basiswert bestimmte, vorher festgelegte Grenzen (Barriers) über- oder unterschreitet.
Barriere
Als Barriere wird bei den sogenannten Schwellenprodukten ein vorher definiertes Kursniveau bezeichnet, das nicht berührt oder durchbrochen werden darf. Wird diese Barriere verletzt, kommt es zu einem Schwellenereignis, bei dem beispielsweise der Inhaber eines Bonus-Zertifikats den Anspruch auf Zahlung des Bonusbetrages verliert.
Barwert
Als Barwert wird der Wert bezeichnet, den zukünftige Zahlungen in der Gegenwart besitzen. Der Barwert wird rechnerisch dadurch ermittelt, dass die in der Zukunft anfallenden Zahlungen auf den heutigen Wert abgezinst und aufaddiert werden. Der Barwert ist neben der Rendite eine wichtige Kennzahl zur Analyse von Anleihen.
Basispreis
"Der Basispreis (englisch: strike), Ausübungspreis oder Bezugspreis ist der Preis, zu dem der Käufer eines Optionsscheines den Basiswert kaufen (Call) oder verkaufen (Put) kann. Der Anleger kann entweder den Basiswert am Ende der Laufzeit (Europäische Option) oder zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit (Amerikanische Option) beziehen oder abgegeben.
Bei den Knock-out-Produkten entspricht der Basispreis häufig auch der Knock-out-Schwelle, bei deren Verletzung das Knock-out-Produkt wertlos wird.
Der Basispreis bezeichnet bei Aktienanleihen die Schwelle, die darüber entscheidet, ob die Rückzahlung zum Nominalbetrag (Nennwert) oder durch Lieferung von Aktien erfolgt.
Basiswert
Der Basiswert ist das dem Finanzinstrument zugrunde liegende Bezugsobjekt (u. a. Aktien, Indizes, Währungen, Rohstoffe, Futures- Kontrakte aber auch zu Körben zusammengefasste Instrumente), das für den Preis des Finanzinstruments maßgeblich ist.
Basket
Anlageprodukte können sich nicht nur auf einen einzelnen Basiswert beziehen, sondern partizipieren mitunter an einem Basket (bzw. Korb) mit verschiedenen Basiswerten wie Aktien, Indizes oder Rohstoffen. Die Zusammensetzung des Baskets stellt der Emittent vor dem Start des Produktes zusammen. Man unterscheidet zwischen einem statischen bzw. passiven Basket, dessen Zusammensetzung und Gewichtung der Basketbestandteile während der Laufzeit des Produktes nicht verändert wird, und einem aktiven Basket, bei dem die Emittenten die Gewichtung der Einzelwerte und die Zusammensetzung verändern können.
Bear Call Spread
Bei einem Bear Call Spread handelt es sich um eine Optionsstrategie mit begrenzten Risiken aber auch begrenzten Gewinnmöglichkeiten. Diese Strategie wird eingesetzt, wenn der Trader von moderat fallenden Kursen ausgeht. Sie wird gebildet, indem der Anleger eine billigere Kaufoption mit einem höheren Ausübungspreis kauft und eine teuere Kaufoption mit gleicher Laufzeit sowie einem niedrigeren Ausübungspreis (im Geld liegend; in the money) verkauft. Durch den Verkauf der Kaufoption besteht das Risiko, dass der Anleger bei stark steigenden Kursen einen Verlust erleidet. Er verringert allerdings das Verlustrisiko, indem er eine Kaufoption zu einem höheren Basiskurs und einer niedrigeren Optionsprämie kauft. Wenn die Kurse tatsächlich fallen, erzielt der Anleger einen Gewinn, da keine Option ausgeübt wird. Die verkaufte Option erzielt mehr Geld, als für die verkaufte Option gezahlt wurde.
Bearish
Bearish bezeichnet die Markterwartung eines Anlegers, der tendenziell mit fallenden Kursen rechnet.
Bestens Order
Unlimitierte Verkaufsorder bzw. eine Anweisung an einen Broker oder ein Kreditinstitut, ein Wertpapier zu dem höchstmöglichen Kurs, also "bestens", zu verkaufen, der zum Zeitpunkt der Order erzielt werden kann. Für den Verkauf muss also kein Limit erreicht werden.
Bewertungstag
Der Tag an dem der Basiswert für die Kalkulation des Auszahlungsbetrages bewertet wird bzw. an dem über die Art der Einlösung (Barausgleich oder physische Lieferung) entschieden wird.
Bezugsverhältnis
Das Bezugsverhältnis bei Finanzinstrumenten gibt an, auf wie viele Einheiten des Basiswertes sich ein Finanzinstrument bezieht. (Zum Beispiel bezieht sich bei einem Bezugsverhältnis von 0,1 ein Aktienoptionsschein auf 0,1 Aktien, d. h., der Optionsscheininhaber erhält bei Ausübung ein Zehntel der Differenz zwischen Marktpreis und Basispreis.)
Bid-Ask-Spread
Der Bid-Ask-Spread bzw. die Geld-Brief-Spanne gibt die Differenz (englisch: spread) zwischen Kauf- (Geldkurs) und Verkaufs-Preis (Briefkurs) an.
Billigst
Unlimitierter Auftrag zum Kauf von Wertpapieren zum günstigsten Kurs. Der Kauf soll nach den bestmöglichen Bedingungen am Kauftag erfolgen.
Binominalmodell
Bewertungsmodell für Optionen oder Optionsscheine mit amerikanischem Optionsrecht nach John Carrington Cox, Stephen Alan Ross und Mark Edward Rubinstein (1979). Es ist eines von drei Bewertungsmodellen, die zur Ermittlung des theoretischen Werts einer Option herangezogen werden. Daneben werden das Black-Scholes-Modell und das analytische Aproximationsmodell zur Bewertung genutzt.
Black-Scholes-Modell
Bewertungsmodell zur theoretischen, fairen Bewertung einer europäischen Option (die nur zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgeübt werden kann) auf Basis von Aktien. Es wurde von Fischer Black und Myron Samuel Scholes 1973 entwickelt.
Blind Pool
Blind Pool bezeichnet bei geschlossenen Fonds die fehlende Festlegung, in welche Projekte bzw. Objekte der Fonds investieren wird. Der Anleger weiß zum Zeitpunkt seiner Investition in den Fonds nicht, was der Fonds mit den eingeworbenen Mitteln erwerben wird.
Blue Chips
Blue Chips bzw. Standardwerte ist die Bezeichnung für Aktien der größten, international bekannten Unternehmen, die einen wesentlichen Anteil am gesamten Börsenumsatz haben und deren Kurse auch in die Berechnung der gebräuchlichen Indizes eingehen.
Bond
Englische Bezeichnung für ein festverzinsliches Wertpapier wie beispielsweise eine Anleihe, Schuldverschreibung oder auch Pfandbrief.
Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen
Mit bonitätsabhängigen Schuldverschreibungen haben Anleger die Möglichkeit, in die Kreditwürdigkeit (Bonität) eines Schuldners zu investieren. Zins- und Rückzahlung erfolgen in Abhängigkeit der Kreditwürdigkeit des Schuldners. Sofern bei dem Schuldner kein Kreditereignis eintritt, erhält der Anleger die Zinszahlungen und bei Fälligkeit den Nennwert ausgezahlt. Tritt hingegen ein Kreditereignis ein, kommt es zu einer vorzeitigen Rückzahlung. In diesem Fall entfällt die laufende Zinszahlung und die Rückzahlung erfolgt zu einem Betrag, der deutlich unter dem Nennwert liegen kann.
Bonitätsrisiko
Das Bonitätsrisiko beschreibt die Höhe des Risikos, dass sich die Zahlungsfähigkeit eines Schuldners verschlechtern könnte. Eine Bonitätsverschlechterung des Schuldners führt zu einem entsprechenden Kursabschlag bei den betroffenen Wertpapieren. Die Bonität des Schuldners kann sich während der Laufzeit so weit verschlechtern, dass er zahlungsunfähig oder illiquide wird. Tritt dieser Fall ein, können Zins- und / oder Tilgungsleistungen nicht mehr termingerecht erbracht werden.
Bonusbetrag
Betrag, der bei Bonus-Zertifikaten gezahlt wird, falls die Barriere im Beobachtungszeitraum nicht verletzt wurde und der Preis des Basiswertes am Bewertungstag unter dem Bonuslevel liegt.
Bonuslevel
Kursschwelle oberhalb der Barriere. Unterschreitet der Preis des Basiswertes am Bewertungstag den Bonuslevel, wird der Bonusbetrag gezahlt, wenn zu keinem Zeitpunkt während der Laufzeit der Zertifikate bzw. im Beobachtungszeitraum die Barriere berührt oder wurde. Überschreitet der Preis des Basiswertes am Bewertungstag den Bonuslevel, partizipiert der Anleger (bis zu einem möglicherweise vorgesehenen Cap) an den Wertsteigerungen des Basiswertes.
Bonus-Zertifikate
Bonus-Zertifikate zahlen bei Endfälligkeit einen Bonusbetrag, sofern der Basiswert die festgesetzte Barriere im entsprechenden Beobachtungszeitraum nicht erreicht oder durchbrochen hat. Der Anleger erhält keine möglichen Dividendenzahlungen.
Börse
Die Börse (lateinisch: bursa = Ledertasche, Geldsäckchen) ist ein organisierter Markt für Vermögenswerte wie beispielsweise Wertpapiere, Devisen und Rohstoffe. Die Börse führt Angebot und Nachfrage zusammen. Die Entstehung der Bezeichnung Börse wird zurückgeführt auf eine Kaufmannsfamilie mit dem Namen "van der Beurse" in Brügge im 16. Jahrhundert, in deren Haus regelmäßig geschäftliche Zusammenkünfte unter Kaufleuten stattfanden.
Börsenauftrag
siehe "Order".
Börsengesetz
Das Börsengesetz (BörsG) regelt seit 1976 den Tätigkeitsbereich und die Organisationsformen der deutschen Börsen.
Es umfasst 6 Abschnitte:
1. Allgemeine Bestimmungen über die Börsen und deren Organe
2. Börsenhandel und Börsenpreisfeststellung
3. Skontroführung und Transparenzanforderungen an Wertpapierbörsen
4. Zulassung von Wertpapieren zum Börsenhandel
5. Freiverkehr
6. Straf- und Bußgeldvorschriften; Schlussvorschriften.
Börsenmakler
Börsenmakler (englisch: broker) sind Handelsteilnehmer, die im weitesten Sinne an der Börse Geschäfte tätigen. Im engeren Sinne handelt es sich um zugelassene Handelsteilnehmer, die für den Eigen- oder Kundenhandel ihres zum Börsenhandel zugelassenen Unternehmens Geschäfte abschließen.
Börsenplatz
In der klassischen Form beschreibt der Börsen- oder Handelsplatz einen Ort, an dem sich Makler in persona treffen und durch Gespräche ihre Geschäfte tätigen. Wichtige internationale Börsenplätze sind New York (NYSE und NASDAQ), London (LSE), Frankfurt, Hong Kong und Tokio.
In Deutschland ist der wichtigste Börsenplatz die Frankfurter Wertpapierbörse. Daneben gibt es noch die Regionalbörsen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart.
Reine Präsenzbörsen haben aber fast ausgedient. Die Präsenzbörsen haben sich zu Computerbörsen umgewandelt. Dabei übernehmen computergestützte Handelssysteme wie das deutsch-schweizerische XETRA die Maklerfunktion. Daneben gibt es multilaterale Handelssysteme (engl. Multilateral Trading Facility - MTF) wie beispielsweise Chi-X, bei dem es sich um ein börsenähnliches Netzwerk handelt, das zahlreiche Käufer und Verkäufer auf dem Finanzmarkt nach bestimmten Regeln zusammenzuführen soll.
Börsentag
Ist ein Tag, an dem an einer Börse Handel stattfindet.
Börsentendenzen
Einem Anleger werden fallende oder steigende Kurse durch Börsentendenzen signalisiert. Gängige Bezeichnungen sind "fest","freundlich", "erholt", "uneinheitlich", "leichter" und "schwach".
Börsenumsatzstatistik
Die Börsenumsatzstatistik erfasst börsentäglich alle getätigten Börsenumsätze (sowohl von Banken, als auch von Maklern). Die Tagesumsätze werden vergleichsweise monatlich, vierteljährlich und jährlich zusammengefasst veröffentlicht.
Brief
Brief (kurz: "B") steht für Angebot, Verkaufswunsch. Der Kurszusatz "B" hinter dem Tageskurs bedeutet, dass zu diesem Kurs Anleger das Papier verkaufen möchten, aber bisher keinen Käufer gefunden haben. Ein "bB" (bezahlt Brief) hinter dem Kurs steht dafür, dass bereits Verkäufe getätigt wurden, aber noch Aktien zu verkaufen sind.
Bulle
Optimisten werden an der Börse auch als "Bullen" (Englisch: Bull = Stier) bezeichnet. Der Bulle ist in der Börsensprache verantwortlich für steigende Kurse, weil er mit den Hörnern immer von unten nach oben stößt.
Das Gegenteil ist der Bär (englisch: bear), der mit der Tatze von oben nach unten schlägt, als Zeichen für fallende Kurse.
Bullenfalle
Als Bullenfalle bezeichnen technische Analysten ein angetäuschtes Kaufsignal. Der Kurs steigt kurzzeitig über eine Signallinie, um dann rasch in die entgegengesetzte Richtung zu sinken. (Gegenteil: "Bärenfalle")
Bullish
Bullish bezeichnet die Markterwartung eines Anlegers, der mit steigenden Kursen rechnet.
Bundesanleihe
Deutsche Bundesanleihen sind verzinsliche Wertpapiere, die von der Bundesrepublik Deutschland in Form von Staatsanleihen herausgegeben werden. Bundesanleihen und andere Bundeswertpapiere sind ein Weg, über den der Bund sein Haushaltsdefizit finanziert. Die Börsennotierung erfolgt wie bei allen verzinslichen Wertpapieren in Prozent des Nominalwertes (Nennwert).
Bundesanstalt für
Finanzdienst-
leistungsaufsicht
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vereinigt seit ihrer Gründung im Mai 2002 die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister, Versicherer und den Wertpapierhandel unter einem Dach. Die BaFin ist eine selbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts und unterliegt der Rechts- und Fachaufsicht des Bundesministeriums der Finanzen. Ihre Aufgabe ist es, die Funktionsfähigkeit des deutschen Finanzsystems sicherzustellen.
Bundesobligation
Bundesobligationen (kurz: Bobl) sind Schuldverschreibungen des Bundes mit jährlichen Zinszahlungen und einer vereinbarten Laufzeit in der Regel von fünf Jahren. Bundesobligationen sind börsenfähig.
Bundesschatzbrief
"Bundesschatzbriefe werden von der Bundesrepublik Deutschland herausgegeben.
Bundesschatzwechsel
Bundesschatzwechsel sind kurzfristige Schuldverschreibungen der Öffentlichen Hand, die nicht von Privatanlegern, sondern nur von Banken und institutionellen Anlegern erworben werden können.
Bundeswertpapiere
Der Bund deckt seinen Finanzierungsbedarf nicht nur über Bankkredite, sondern auch bei Privatpersonen. Zu diesem Zweck gibt er Bundeswertpapiere heraus. Der Staat bürgt für die Schulden mit seinem Vermögen und Steueraufkommen.
Bund-Future
Der Euro-Bund-Future (kurz: Bund-Future) ist ein standardisierter Terminkontrakt auf eine idealtypische Bundesanleihe. Grundlage des Kontraktes ist eine aus einem Korb lieferbarer Anleihen berechnete, fiktive Anleihe mit einem Kupon von 6 Prozent. Die Restlaufzeit der lieferbaren Anleihe liegt zwischen 8,5 und 10,5 Jahren. Der Kontraktwert beträgt 100.000 Euro.
Der Inhaber eines Bund-Future-Kontraktes hat das Recht, zu einem festgelegten Zeitpunkt eine diesem Kontrakt zugeordnete Bundesanleihe zu kaufen oder zu verkaufen. Pro Jahr werden vier Laufzeiten gehandelt, die jeweils im März, Juni, September und Dezember enden.
CAC 40
Der CAC 40 (CAC = Cotation Assistée en Continu; französisch für: fortlaufende Notierung) ist der Leitindex der 40 führenden französischen Aktiengesellschaften, die an der Pariser Börse gehandelt werden.
Call
Call ist die englische Bezeichnung für Kaufoption. Der Käufer eines Calls erwirbt das Recht, eine bestimmte Anzahl Aktien, Anleihen, Indizes, Rohstoffe oder Devisen während der Laufzeit von einem Vertragspartner, dem sogenannten Stillhalter, zu festgelegten Konditionen abzurufen. Es besteht keine Verpflichtung, das Optionsrecht wahrzunehmen. Wird ein Call nicht ausgeführt, verfällt er wertlos. Für den Käufer des Optionsrechts ist das Verlustrisiko auf den anfänglichen Kapitaleinsatz beschränkt.
Cap
Festgelegter Wert, bis zu dem der Anleger an den Kursentwicklungen des Basiswertes partizipiert.
Capped Warrant
Capped Warrants sind Optionsscheine bei denen die maximale Gewinnhöhe beschränkt ist. Der Anleger kann nur bis zu einem bestimmten, in den Optionsbedingungen festgelegten Marktpreis, dem Cap, an steigenden oder fallenden Kursen partizipieren. Die maximale Zahlung ist auf die Differenz zwischen Basispreis und Cap begrenzt.
Cash Settlement
Der Barausgleich oder auch Cash Settlement beschreibt die Zahlung von Geld anstelle von Wertpapieren. Bei gedeckten Optionsscheinen ist nicht wie früher üblich die Auslieferung von Aktien vorgesehen. Die Bank zahlt dem Optionsscheininhaber die Differenz zwischen dem Basispreis und dem dann aktuellen Marktpreis aus.
Ein Barausgleich wird auch bei der Erfüllung einer Kontraktverpflichtung aus Options- oder Terminkontrakten vorgenommen, wenn eine physische Lieferung des Basisinstruments nicht vorgesehen ist.
Chart
Ein Chart (englisch für: Diagramm) ist die graphische Darstellung von Kursverläufen über einen bestimmten Zeitraum. Die Kursentwicklung kann in entsprechenden Intervallen wie Jahre, Monate, Wochen, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden oder so genannten „Ticks“ dargestellt werden. Bei den Tick-Charts wird jede einzelne Kursfeststellung wiedergegeben. Die Y-Achse bzw. vertikale Achse der Charts kann die Entwicklung der Notierung entweder linear oder logarithmisch darstellen. Die Kursentwicklung kann entweder als Linienchart, Balkenchart oder auch als Kerzenchart (Candlestick-Chart) wiedergegeben werden.
Chartanalyse
Neben der Fundamentalanalyse ist die Chartanalyse eine weitere Methode zur Kursprognose. Aus Aufzeichnungen und graphischen Darstellungen (Charts) der Kurs- und Umsatzentwicklung eines bestimmten Kapitalmarktproduktes in der Vergangenheit versuchen Analysten eine Prognose für die zukünftige Entwicklung abzuleiten. Die technische Analyse geht davon aus, dass die Kursentwicklung ein Substrat aus der Entwicklung von Meinungen, Nachrichten und Fundamentaldaten ist und damit wesentlich treffsicherer als die Fundamentalanalyse.
Chartist
Analyst, der Charts als Grundlage für die Wertpapieranalyse nutzt.
Chartmuster
Die Verwendung von vergangenheitsorientierten Chartmustern dient zur Prognose künftiger Kursverläufe einer Aktie. Zu den häufig vorkommenden Formationen gehören z. B. Kopf-Schulter-Formationen, Dreiecksformationen, Doppel-Top- und Doppel-Bottom-Formationen, Ein- und Zwei-Tages-Umkehrformation, Flagge, Wimpel und Untertasse.
Clean Price
Clean Price ist der aktuelle Anleihekurs ohne Berücksichtigung zwischenzeitlich aufgelaufener Stückzinsen (Gegenteil: "Dirty Price").
Clearing
Unter Clearing (englisch für: Abrechnung, Abwicklung) wird die Ermittlung und Verrechnung von Forderungen, Verbindlichkeiten und Lieferverpflichtungen von Handelsteilnehmern bei börslichen oder außerbörslichen Transaktionen verstanden. Diese Aufgabe übernehmen gewöhnlich zentrale Institutionen, sog. Clearinghäuser.
Clearinghaus
Ein Clearinghaus (englisch: Clearing House) ist eine Institution, die für das Clearing und Settlement zuständig ist und meist auch die zentrale Wertpapierverwahrung übernimmt. [Zum sogenannten Clearing gehört die Übermittlung, Abstimmung und auch Bestätigung von Abschlüssen. Darüber hinaus werden auch die für die Abwicklung bzw. für das Settlement notwendigen Angaben wie beispielsweise Zahlungsweg, Ort und Zeit der Lieferung festgestellt] Bei Termingeschäften gibt das Clearinghaus die Höhe der zu zahlenden Sicherheitsleistungen (Margins) an. Das Clearinghaus kann auch als Kontrahent eintreten, so dass es damit eine vertragsgemäße Erfüllung und die Verrechnung der Nettoschuld garantiert.
Closing
Closing (englisch: to close = schließen) kann unterschiedliche Bedeutungen haben. Zum einen ist es der rechtliche Abschluss und das juristische Inkrafttreten eines Vertrags auf dem Finanzmarkt. Zum andern kann es auch das Erfüllungsgeschäft aus dem Kontrakt, die vereinbarte Transaktion im engeren Sinne, sein. In der Börsensprache wird der Begriff Closing jedoch am häufigsten für die jeweiligen Schlusskurse am Ende eines Börsenhandelstages verwendet. Das Closing kann aber auch die Glattstellung einer offenen Position am Terminmarkt bedeuten.
Commodities
Unter dem Sammelbegriff Commodities (Einzahl: Commodity) (englisch für: Rohstoffe) versteht man alle an den Terminbörsen gehandelten Waren und Rohstoffe. Neben Edel- und Industriemetallen – wie beispielsweise Gold, Silber oder Zink – gehören auch landwirtschaftliche Rohstoffe wie Kaffee oder Zucker (sogenannte Soft-Commodities) dazu. Commodities werden als Futures gehandelt und in Kontrakten gekauft beziehungsweise verkauft.
Commodity Option
Verbrieft das Recht auf Bezug (Call) oder Lieferung (Put) eines Rohstoffes zu einer bestimmten Menge, einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Termin und zu einem festgesetzten Preis.
Compliance
Compliance (englisch für: Einhaltung, Befolgung) oder auch Regeltreue wird im Finanzmarkt als Einhaltung von Verhaltensregeln, Gesetzen und Richtlinien verstanden. In Banken wird der Begriff Compliance über die Einhaltung des Wertpapierhandelsgesetzes definiert. Dabei zählen der Anlegerschutz, das Verhindern von Insidergeschäften, das Überwachen von Mitarbeitergeschäften und die Vergütungsregeln im Bereich des Wertpapierhandels zu den wichtigsten Bereichen. Mit diesen Regeln soll Vertrauen in den jeweiligen Kapitalmarkt bzw. zu den Marktteilnehmern geschaffen bzw. erhalten werden.
Contango
Contango ist ein Begriff aus dem Bereich der Warenterminmärkte. Mit Contango wird die Situation bezeichnet, in der der Kurs eines Terminkontraktes umso höher ist, je länger die Laufzeit ist. Diese besondere Formation der sogenannten Fristenstrukturkurve wird unter anderem durch die Lagerkosten verursacht, die dem Lieferanten bei der Lagerung bis zur Fälligkeit des Terminkontraktes entstehen. Im Falle einer Contango-Situation muss der Anleger mit Rollverlusten rechnen, wenn er einen auslaufenden Future in einen Future mit längerer Laufzeit „rollt“. Denn für die länger laufenden Terminkontrakte muss der Anleger mehr bezahlen, als er für den kurzlaufenden Kontrakt erhält. (Gegenteil: "Backwardation")
COSI
COSI (Collateral Secured Instruments) ist eine Pfandbesicherungsstruktur, die erstmals in der Schweiz entwickelt worden ist. Das bei Zertifikaten vorhandene Emittentenrisiko wird minimiert, indem für diese Produkte ausgewählte Sicherheiten wie Anleihen, Cash oder Aktien in einem Konto der SIX Swiss Exchange bei SIX SIS, dem Zentralverwahrer für die Schweiz, hinterlegt werden. Während der gesamten Laufzeit des Produkts muss immer der gesamte Wert des Anlegerkapitals des aufgelegten strukturierten Produkts durch das Pfand entsprechend hinterlegt werden. Die SIX Group kontrolliert kontinuierlich die erforderliche Qualität der Sicherheiten. Sie stellt sicher, dass stets genügend Sicherheiten vorhanden sind.
Coupon
Als Coupon (französisch: couper = schneiden, ausschneiden) bzw. Kupon wird der Abschnitt eines Wertpapiers bezeichnet, der zum Einlösen einer Dividende (Dividendenschein) bzw. von Zinsen (Zinsschein) berechtigt. In der Börsensprache wird mit Kupon auch der Nominalzins einer Anleihe bezeichnet.
Der Ausdruck Kupon bzw. Coupon entstammt einer Zeit, als Aktien oder Anleihen noch physisch gedruckt wurden. Dabei bestand eine Anleihe oder Aktie aus einem Mantel (Deckblatt) und einem Couponbogen. Zu den Dividenden- bzw. Zinsterminen schnitten die Anleger den Coupon aus dem Bogen und reichten ihn bei der Bank ein. Im Gegenzug bekam der Anleger die Zinsen bzw. Dividenden ausgezahlt. Waren alle Coupons eingereicht, konnte der Aktionär einen Erneuerungsschein mit einem neuen Couponbogen bekommen.
Covered Warrant
Covered Warrants bzw. "gedeckte Optionsscheine" sind Optionsscheine, die das Recht zum physischen Bezug von Aktien, Devisen oder auch Rohstoffen verbriefen. Bei Covered Warrants besitzt die Bank eine entsprechende Menge des zugrundeliegenden Wertes, also zum Beispiel eine ausreichende Anzahl von Aktien einer Gesellschaft im Depot oder Handelsbuch. Heute behalten sich die Emittenten das Recht vor, statt Lieferung der zugrunde liegenden Aktien einen Barausgleich durchzuführen. Heute verzichten die Emissionshäuser auf einen Deckungsbestand und sichern diese Positionen in der Regel durch ein Gegengeschäft am Derivatemarkt ab.
Credit Default Swap
Eine Kreditausfallversicherung oder auch Credit Default Swap (CDS) ist ein Instrument zur Absicherung des Ausfallrisikos. Die Investoren zahlen eine jährliche Prämie, um sich vor einem Zahlungsausfall eines Anleihenemittenten zu schützen.
Credit Linked Note
Credit Linked Notes gehören zu den strukturierten Wertpapieren, deren Rückzahlungsprofil abhängig ist vom Eintritt bestimmter Kreditereignisse bei einem oder mehreren Referenzschuldnern. Kann also der Referenzschuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, wird dieser Ausfall auf den Anleihegläubiger übertragen. Tritt kein Kreditereignis ein, kommt der Anleger in den Genuss einer attraktiven Rendite.
Credit Ratings
Bei einem Rating handelt es sich um die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Schuldner wie beispielsweise eine Bank, ein Unternehmen oder ein Staat seine Verpflichtungen wie Zins- und Tilgungsleistungen wie vereinbart erfüllen kann. Das Credit Rating wird durch Rating-Agenturen mithilfe eines systematischen Ansatzes vorgenommen. Die bekanntesten Rating-Agenturen sind Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch. Sie teilen die Kreditwürdigkeit durch einen Buchstabencode in Stufen ein.
Credit Ratings helfen dem Anleger, die Kreditwürdigkeit des jeweiligen Emittenten richtig einzuschätzen. Da es sich beispielsweise bei Zertifikaten um Schuldverschreibungen handelt, ist das Rating ein wichtiges Kriterium für eine Investitionsentscheidung.
Credit Spread
Als Credit Spread wird der Renditeaufschlag bezeichnet, den Anleger bei einer Anlage in ausfallrisikobehaftete Anleihen gegenüber Anleihen von Emittenten erstklassiger Bonität erhalten. Der Credit Spread ist eine Risikoprämie für die übernommenen Kredit-, Spread- und Liquiditätsrisiken. Sie helfen dem Anleger, die Bonität des jeweiligen Emittenten richtig einzuschätzen. Da es sich beispielsweise bei Zertifikaten um Schuldverschreibungen handelt, ist die Bonität ein wichtiges Kriterium für eine Investitionsentscheidung. Credit Spreads werden in Basispunkten dargestellt. Diese stellen die Versicherungsprämie dar, die der Versicherungsnehmer zu entrichten hat, um sich gegen einen Ausfall der Schuldverschreibungen des jeweiligen Unternehmens abzusichern. Diese Prämien können noch zeitnaher und genauer als manche Ratings Aufschlüsse über die Bonität eines Emittenten geben.
Daueremission
Die laufende Ausgabe neuer Wertpapiere eines Emittenten wird als Daueremission bezeichnet. Hier wird nicht eine Emission mit einem Gesamtvolumen platziert, sondern es werden laufend neue Volumina platziert. Dies ist zumeist bei Bundesobligationen der Fall, da der Staat häufig über neuen Kapitalbedarf verfügt, während bei Industrieunternehmen meistens Einzelinvestitionen finanziert werden müssen.
Daueremittent
Bezeichnung für Emittenten, die wegen eines laufenden Finanzierungsbedarfs regelmäßig Wertpapiere ausgeben (z. B. Realkreditinstitute, Landesbanken, die Industriekreditbank, die Öffentliche Hand).
DAX
DAX ist die Abkürzung für den Deutschen Aktienindex, der am 30.12.1987 eingeführt wurde. In ihm sind die 30 größten und umsatzstärksten deutschen Aktienwerte zusammengefasst, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind. Der DAX wurde gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen, der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börsen-Zeitung entwickelt und am 1. Juli 1988 eingeführt. Er setzt den Index der Börsen-Zeitung fort, für den die Geschichte bis 1959 zurückgeht.Der DAX ist ein sogenannter Performance-Index, in dem auch die Dividenden und Veränderungen des Grundkapitals berücksichtigt werden. Er wird allein auf der Grundlage der Kurse des elektronischen Handelssystems XETRA berechnet und ist ein Realtime-Index.
Die Gesellschaften, die in die Berechnung einbezogen werden, sollten seit mindestens drei Jahren zum variablen Marktsegment des Amtlichen Handels an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) zugelassen sein.
Weitere Auswahlkriterien für die einzubeziehenden Gesellschaften sind:
- Umsatzstärke
- Börsenkapitalisierung
- Vorhandensein früher Eröffnungskurse
- Branchenrepräsentativität
Der DAX ist eine Art Barometer für die Deutsche Börse. Er zeigt an, ob es der Börse in Deutschland insgesamt gut oder schlecht geht.
DAX Kursindex
Aktienindex, der in identischer Zusammensetzung zum DAX konzipiert ist. Die Berechnung erfolgt aber ohne Berücksichtigung von Dividenden und Boni.
DAX Volatilitätsindex
siehe "VDAX".
Day Order
Die Day Order ist ein Auftrag, der zeitlich auf einen Handelstag limitiert ist. Wird der Auftrag an diesem Tag nicht an der Börse ausgeführt, so erlischt er automatisch.
Daytrader
Daytrader ist ein Anleger oder Händler, der die eingegangenen Positionen noch am selben Tag schließt oder durch entsprechende Gegengeschäfte glattstellt, um die Kursschwankungen eines Finanzinstruments innerhalb eines Tages zur Gewinnerzielung zu nutzen.
Daytrading
Daytrading (bzw. Intraday-Handel) ist eine Tradingmethode, bei der der Anleger Finanzinstrumente am gleichen Tag kauft und verkauft. Gewöhnlich werden die Positionen am Ende des Handelstages geschlossen. Gehandelt werden dabei Aktien, Rohstoffe, Zertifikate, Hebelprodukte wie Optionsscheine, Optionen, Futures, Differenzkontrakte (Contracts for Difference) oder auch Währungen. Waren es früher vorwiegend professionelle Investoren und Spekulanten, sind in den vergangenen Jahren mit der Zunahme des elektronischen Handels verstärkt Privatanleger und das High-Frequency-Trading hinzugekommen.
DDV
Abkürzung für "Deutscher Derivate Verband".
DDV-Checkliste
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) hat gemeinsam mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) eine Checkliste für Zertifikate-Anleger erarbeitet. Sie umfasst insgesamt 18 Fragen. Anhand dieser Fragen kann jeder Anleger die wichtigsten Punkte für eine gezielte Anlageentscheidung vor dem Kauf eines Zertifikats klären.
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) stellt Muster-Produktinformationsblätter für alle elf Kategorien der DDV-Produktklassifizierung zur Verfügung. Mit diesen Kurzinformationen, auch Beipackzettel genannt, kann der Anleger die für ihn relevanten Fakten rund um ein Finanzprodukt sehr schnell erfassen. Auf nur drei Seiten beschreibt jedes der elf DDV-Produktinformationsblätter die wesentlichen Eigenschaften des jeweiligen Zertifikats. Der Anleger erhält damit eine wichtige Entscheidungsgrundlage, wenn er ein Produkt sucht, das seiner Markterwartung und seiner Risikoneigung entspricht. Dabei erfüllen die Produktinformationsblätter des Verbands schon heute die Vorschriften des derzeitigen Regierungsentwurfs für ein Anlegerschutzgesetz sowie die sich abzeichnenden Richtlinien auf europäischer Ebene.
DDV-Online-Schulung
Mit der Online Schulung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) können Anleger Ihr Wissen über Zertifikate erweitern und überprüfen. Das Schulungskonzept besteht aus drei aufeinander aufbauenden Levels: Grundlagen-, Produkt- und Spezialwissen. Im Anschluss an jeden Level kann der Lernfortschritt anhand eines Tests kontrolliert werden. Die erfolgreiche Absolvierung aller drei Stufen wird durch eine Teilnahmebescheinigung des DDV dokumentiert.
DDV-Risikoklassen
Der Deutsche Derivate Verband hat zusammen mit der European Derivatives Group (EDG), einem Finanzdienstleister, ein System zur einheitlichen Risikoeinschätzung des bereits etablierten Value at Risk (VaR) entwickelt und übernommen. Dieses ermittelt auf der Grundlage historischer Daten das Verlustrisiko des Portfolios. Abhängig von der Höhe des Value at Risk lassen sich Strukturierte Produkte in folgende Risikoklassen einteilen:
Risikoklasse | VaR absolut * | VaR (in %)* | Anlegerprofil |
---|
1 | 0 < VaR <= 250 | 0 < VaR <= 2,5 | sicherheitsorientiert |
2 | 250< VaR <= 750 | 2,5 < VaR <= 7,5 | begrenzt risikobereit |
3 | 750< VaR <= 1250 | 7,5 < VaR <= 12,5 | risikobereit |
4 | 1250< VaR <= 1750 | 12,5 < VaR <= 17,5 | vermehrt risikobereit |
5 | 1750< VaR <= 10000 | 17,5 < VaR <= 100 | spekulativ |
Deflation
Anhaltendes Sinken des Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft. Ursache hierfür ist eine geringere Gesamtnachfrage nach Gütern und Diensten, in der Regel einhergehend mit einer Verminderung der umlaufenden Geldmenge und/oder der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes.
Delta
Das Delta gehört zu den wichtigsten Kennzahlen bei Optionsscheinen. Es ändert sich wie alle anderen Kennzahlen laufend und gibt die Wertänderung des Optionsscheins in Abhängigkeit von der Kursveränderung des Basiswertes an. Mit den Preisschwankungen des Basiswertes verändert sich auch der Faktor Delta. Da das Delta gleichzeitig die Sensivität eines Optionsscheins zum Kurs des Basiswerts anzeigt, wird es auch häufiger als „Preissensivität“ bezeichnet. Bei Kauf-Optionsscheinen bewegt sich das Delta zwischen 0 bis Plus 1. Kauf-Optionsscheine weisen ein positives Delta auf, weil sie an Wert gewinnen, wenn der Basiswert steigt. Das Delta bei Verkaufsoptionsscheinen pendelt zwischen Minus 1 bis 0, da sie an Wert verlieren, wenn der Basiswert steigt.
Delta-Absicherung
Dynamische Absicherung
Bei einer Delta-Absicherung basiert die Strategie auf dem Kauf einer Option, wenn man das Underlying leerverkauft hat (oder umgekehrt), und die Option so ausgewählt wurde, dass ein Gewinn oder Verlust des Underlyings durch die Option neutralisiert wird.
Es wird jedoch nicht zu Beginn eine feste Anzahl von Optionskontrakten festgelegt, sondern die Anzahl wird aufgrund des Deltas im Zeitablauf permanent angepasst.
Depot
Das Depot (französisch: dépôt = Lager, Ablagerung) ist ein Konto, über das Geschäfte mit Wertpapieren wie Kauf, Verkauf oder auch Übertragungen abgewickelt und Wertpapierbestände geführt werden.
Depotkontoauszug
Depotkontoauszüge sollen den Bestand des Depots zu einem bestimmten Tag einwandfrei wiedergeben. Aus den Depotkontoauszügen kann der Anleger die dem Kreditinstitut anvertrauten Wertpapiere einzeln mit ihrem Nennbetrag oder der Stückzahl, der genauen Bezeichnung der Wertpapierart, einschließlich der Angabe ihrer Merkmale wie Serie oder Gruppe usw., und der Verwahrungsart entnehmen.
Derivate
Bei einem Derivat (lateinisch: derivare = ableiten) bzw. derivativen Finanzinstrument handelt es sich um einen Vertrag zwischen zwei Parteien, der börslich oder außerbörslich abgeschlossen wird, in dem die Bedingungen wie Laufzeit, Laufzeitende, Basiswerte, Bezugsverhältnis sowie Nominalwerte, unter denen Zahlungen oder Auszahlungen ablaufen, festgelegt werden. Im engeren Sinne handelt es sich bei einem Derivat um ein Finanzinstrument, dessen Preis von anderen Referenzgrößen wie Indizes, Aktien oder Anleihen abhängt.
Experten unterscheiden verbriefte und unverbriefte Derivate. Zu den unverbrieften Derivaten gehören beispielsweise Optionen und Futures, die an Terminbörsen wie der EUREX gehandelt werden. Zu den verbrieften Derivaten gehören Optionsscheine und Zertifikate.
Derivate-Kodex
Der Derivate-Kodex ist eine freiwillige Selbstverpflichtung der Verbandsmitglieder des DDV. Er legt Leitlinien fest für die Strukturierung, die Emission, den Vertrieb, das Marketing und den Handel mit derivativen Wertpapieren. So werden Mindeststandards geschaffen, die dem Anleger Vertrauen und Sicherheit in die Angebote dieser Emittenten geben. Für Mitglieder des Deutschen Derivate Verbands ist der Derivate Kodex und dessen Einhaltung verbindlich.
Derivate-Liga
Produktklassifizierung des DDV, die die elf Arten strukturierter Produkte systematisch einordnet.
Die Designated Sponsors sind Banken oder Finanzdienstleister, die im elektronischen Handel verbindliche Preislimits für den An- und Verkauf von Aktien (Quotes) stellen.
Deutsche Bundesbank
Die Deutsche Bundesbank ist am 26. Juli 1957 als Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland gegründet worden. Bis zur Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) war die Deutsche Bundesbank eine eigenständige und politisch unabhängige Institution, deren Aufgabe die Versorgung der Wirtschaft mit Geld (durch Steuerung des Wertpapierpensionssatzes, der Leitzinsen, des Diskont-, Lombard- und Mindestreservesatzes), die Sicherung der Stabilität der Währung und die Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung war.
Die deutsche Bundesbank ist heute Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken. Ihr vorrangiges Ziel ist die Preisniveaustabilität zu gewährleisten. Die Bundesbank hält und verwaltet die Währungsreserven der Bundesrepublik Deutschland. Sie sorgt ferner für die bankmäßige Abwicklung des Zahlungsverkehrs im In- und mit dem Ausland. Sie trägt außerdem zur Stabilität der Zahlungs- und Verrechnungssysteme bei. Gemäß des Bundesbankgesetzes und der Satzung der Europäischen Zentralbank besitzt die deutsche Bundesbank vier Tätigkeitsfelder. Die Bundesbank versorgt als Notenbank die Wirtschaft mit Bargeld und sichert die physische Umlauffähigkeit des Geldes. Die Bundesbank ist die Bank der Banken. Sie dient als Refinanzierungsquelle und als Clearingstelle für Kreditinstitute. Sie wirkt an der Bankaufsicht mit. Die Bundesbank ist Verwalterin der Währungsreserven, damit sind sämtliche Vermögen der Bundesbank gemeint, die nicht auf Euro lauten wie beispielsweise Goldreserven, Sorten, Wertpapiere in ausländischer Währung und Guthaben in ausländischer Währung bei Banken. Die Bundesbank führt Girokonten und Depots außer für Banken auch für den öffentlichen Sektor wie Kommunen, Universitäten, für karitative Einrichtungen und für ihre eigenen Mitarbeiter.
Deutscher Derivate Verband
Der Deutsche Derivate Verband (kurz: DDV) ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten derivativer Wertpapiere in Deutschland. Er wurde am 14. Februar 2008 gegründet und hat Geschäftsstellen in Frankfurt am Main und Berlin. Der DDV will den Derivatemarkt fördern und die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen in Deutschland erhöhen. Zu den Zielen des DDV zählen außerdem der Schutz der Anleger und die Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz der Produkte.
Deutscher Rentenindex
siehe "REX".
Devisen
Devisen (lat.: divisa, "Getrenntes") sind auf fremde Währung lautende ausländische Zahlungsmittel. Es werden darunter auf fremde Währung lautende, im Ausland zahlbare Forderungen wie Wechsel, Schecks und Zahlungsanweisungen verstanden. Von den Devisen zu unterscheiden sind sogenannte Sorten, weil sie als Bargeld zu den gesetzlichen Zahlungsmitteln gehören. Der größte Teil des weltweit gehandelten Devisenvolumens wird über den Devisenhandel im Rahmen des Interbankenhandels abgewickelt.
Devisenkassageschäft
Bei einem Devisenkassageschäft wird das Geschäft bzw. die Lieferung innerhalb von 2 Werktagen zwischen Anschaffung der Devisen und Geschäftsabschluss erfüllt.
Devisen-Option
Eine Devisen-Option ist die vertragliche Option zweier Vertragspartner, eine festgelegte Devise zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Kurs zu kaufen oder zu verkaufen. Da aber keine physische Lieferung der Devisen erfolgt, wird bei Devisen-Optionen der Kursgewinn durch Barausgleich vom Emittenten ausgezahlt.
Digitaler Optionsschein
Digitale (lat: digitus = Finger) Optionsscheine gehören zu der Gruppe der sogenannten exotischen Optionsscheine bzw. binären Optionen. Sie funktionieren entsprechend des Prinzips „Alles oder Nichts“. Die Auszahlung erfolgt in der Regel nur in zwei Varianten: Bei den sogenannten All-or-Nothing-Optionssscheinen (bzw. Cash-or-Nothing-Optionsscheinen) bekommt der Anleger den festgelegten Betrag ausgezahlt, oder der Optionsschein verfällt wertlos. Notiert der Optionsschein bei Fälligkeit im Geld, zahlt der Optionsscheininhaber den vereinbarten Betrag. Ist der Optionsschein bei Fälligkeit dagegen nicht im Geld, erhält der Optionsscheininhaber ähnlich wie bei einem Standard-Optionsschein keine Ausgleichszahlung. Es wird bei dieser Form zwischen europäischen Digital-Optionsscheinen (Binär-, Simplex-Optionsscheine) und amerikanischen Digital-Optionsscheinen (Hit-Optionsscheine) unterschieden. Bei einem Asset-or-Nothing-Optionsschein bekommt der Anleger beispielsweise eine festlegte Aktie oder einen anderen Basiswert geliefert, wenn der Basiswert am Laufzeitende über dem Basispreis liegt.
Direct Brokerage
Direct Brokerage ist die Wertpapierdienstleistung einer Direktbank ohne individuelle Anlageberatung. Dies gilt als kostengünstige Alternative für den im Wertpapiergeschäft bereits erfahrenen Anleger bzw. den sogenannten Selbstentscheider.
Direktbank
Eine Direktbank ist ein filialloses Kreditinstitut. Sie untersteht den gleichen Bestimmungen des Bankaufsichtsrechts wie Filialbanken. Direktbanken stellen ihren Service über den Postweg, Telefon, Fax und über das Internet zur Verfügung. Da sie keine Filialen besitzen, sind ihre Dienstleistungen im Vergleich oft günstiger. Zur Produktpalette werden neben den Girokonten, der Geldanlage und dem Wertpapierhandel auch Ratenkredite sowie Immobilienfinanzierung angeboten.
Dirty Price
Dirty Price ist der aktuelle Anleihekurs zuzüglich zwischenzeitlich aufgelaufener Stückzinsen und somit der Preis, der beim Kauf einer Anleihe zu bezahlen ist (Gegenteil: "Clean Price").
Disagio
Disagio oder auch Abgeld ist der Abschlag vom Nennwert.
Discount Broker
Kreditinstitute, die im Vergleich zu herkömmlichen Banken zu sehr niedrigen Kauf- und Verkaufsgebühren Transaktionen von Wertpapieren aber auch Derivaten wie Optionen oder Futures abwickeln. Dabei kann der Kunde seine Order telefonisch oder via Internet in Auftrag geben. In der Regel erhält der Kunde keinerlei Beratung oder Marktinformationen.
Discount-Zertifikate
Discount-Zertifikate gewähren einen Abschlag (Discount) auf den aktuellen Kurs des Basiswertes. Durch diesen „Rabatt“ werden mögliche Kursverluste des Basis wertes abgefedert. Im Gegenzug ist die Teilhabe an einem Kursanstieg durch den sogenannten Cap begrenzt, und der Anleger verzichtet auf eine mögliche Dividende.
Dividende
Der Anteil des Gewinnes eines Unternehmens, der pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Über die Höhe der Dividende und den Zeitpunkt der Ausschüttung wird auf der Hauptversammlung entschieden. Die Dividendenhöhe orientiert sich am Gewinn des Unternehmens. Der Vorstand schlägt die Höhe der Dividende vor. Sie wird dann von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit beschlossen Die Dividendenzahlung erfolgt meist am Tag nach der Hauptversammlung.
Dividendenschein
In den Zeiten, als Aktien noch in physisch gedruckter Form vorlagen, war der Dividendenschein ein Teil des Bogens einer Aktie, der zum Bezug der Dividende berechtigte. Am Fälligkeitstag wurde der Dividendenschein vom Bogen abgetrennt und bei der Bank eingereicht. Im Gegenzug bekam der Anleger die Dividende ausgezahlt. Siehe auch unter "Coupon".
Dow Jones Industrial Average Index
Der Dow Jones Industrial Average Index (Dow Jones) ist der bekannteste Index der New York Stock Exchange (NYSE) und spiegelt die Kursentwicklung der 30 bedeutendsten US-Aktien wieder. Er wurde von den Gründern des Wall Street Journals und des Unternehmens Dow Jones & Company erfunden und am 26. Mai 1896 gestartet. Er ist der älteste noch bestehende Aktienindex der USA. Der Dow Jones ist ein Kursindex. Er wird ohne Dividendenzahlungen, Bezugsrechte und Sonderzahlungen berechnet. Es handelt sich damit um einen preisgewichteten Index. Der Indexstand wird also ausschließlich auf Grund der Aktienkurse ermittelt und nur um Erträge aus Bezugsrechten und Sonderzahlungen bereinigt. Die Berechnung erfolgt anhand der Aufsummierung der einzelnen Aktienkurse und der anschließenden Division durch die Anzahl der Aktien im Index. Der Index wird sekündlich berechnet. Aktien mit einem hohen Kurs haben größeren Einfluss auf den Indexverlauf als Aktien mit einem niedrigen Kurs. Bei Aktiensplits und Aktienzusammenlegungen wird der Dow Jones durch Korrekturfaktoren bereinigt.
Duration
Die Duration bezeichnet die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer einer Geldanlage in einem festverzinslichen Wertpapier.
Effekten
Effekten (französisch: Effets) bezeichnet die am Kapitalmarkt (Börse) handelbaren, gleichwertigen und damit austauschbaren Wertpapiere, die der Anlage von Kapital oder der Kapitalbeschaffung dienen. Effekten sind beispielsweise Aktien, Anleihen, Pfandbriefe oder Investmentfondsanteile.
Effektenbörse
Börse, an der Effekten gehandelt werden.
Effektive Lieferung
Je nach Produktbedingungen kann am Laufzeitende eine effektive Lieferung des Basiswertes vorgesehen sein. Dem Anleger wird dann am Fälligkeitstag eine entsprechende Anzahl an Basiswerten in sein Depot gebucht, sofern die Bedingungen hierfür erfüllt sind. Eine effektive Lieferung ist in der Regel nur bei Produkten vorgesehen, die auf der Entwicklung von Aktien basieren. Bei anderen Produkten erfolgt bei Fälligkeit ein Barausgleich.
Effektive Stücke
Effektive Stücke (bzw. Tafeln) sind physisch gedruckte Wertpapiere, die im Rahmen eines Tafelgeschäfts effektiv ausgeliefert werden können. Die Verbuchung erfolgt dann nicht in einem Depot, sondern der Anleger bekommt die effektiven Stücke praktisch in die Hand zur Eigenverwahrung. Bei der Eigenverwahrung muss der Anleger jedoch selbst auf die Zinstermine und auf den Zeitpunkt der Tilgung achten. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass durch Diebstahl oder Brand die effektiven Stücke verloren gehen.
Effektiver Hebel
siehe "Omega".
Einlagensicherung
Die Einlagensicherung gewährleistet in einem bestimmten Umfang die Rückzahlungsansprüche der Kunden eines Kreditinstituts, falls dieses nicht in der Lage sein sollte, die Einlagen der Kunden zurückzuzahlen. Entsprechend des Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (EAEG) sind alle Banken verpflichtet, ihre Einlagen durch Zugehörigkeit zu einer gesetzlichen Entschädigungseinrichtung zu sichern. Die Mindestdeckung für Einlagen liegt bei 100.000 Euro je Person und die Auszahlungsfrist sollte höchstens 30 Arbeitstage betragen.
Sparkassen, Landesbanken, Landesbausparkassen und Genossenschaftsbanken sind von der Zuordnung zu einer entsprechenden Entschädigungseinrichtung befreit, solange sie durch ihre Verbände einer Einrichtung angehören, die die Liquidität und Solvenz dieser Institute absichert (Quelle: Finanzministerium). Daneben existiert das System der freiwilligen Sicherungseinrichtungen verschiedener Bankengruppen.
Elektronische Börse
Bei einer elektronischen Börse erfolgen der Wertpapierhandel und die Abwicklung komplett über Computersysteme. Vorteile sind die hohe Ausführungsgeschwindigkeit, Anonymität der Handelspartner, niedrige Transaktionskosten und die geographische Unabhängigkeit der Marktteilnehmer. Als erste vollelektronische Börse nahm die amerikanische NASDAQ im Februar 1971 ihre Arbeit auf.
Emerging Markets
Emerging Marktes (englisch für: "aufkommender Markt", "neu entstehender Markt") ist die Bezeichnung für die aufstrebenden Schwellenländer, die ein schnelles Wachstum und Zeichen einer zunehmenden Industrialisierung aufweisen. Sie befinden sich in dem Stadium zwischen einem Entwicklungsland und einer Wirtschaftsnation. Zu den größten Schwellenländern gehören China und Indien.
Emission
Emission (lateinisch: emittere = ausschicken) bezeichnet die Ausgabe von neuen Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Zertifikate, Hebelprodukte oder auch die Ausgabe von Geld durch eine Notenbank.
Emissionsvolumen
Emissionsvolumen oder auch Platzierungsvolumen beschreibt das Produkt von Emissionspreis und Zahl der ausgegebenen Wertpapiere bei einem Börsengang, einer Kapitalerhöhung oder einer Emission von Anleihen.
Emittent/Emittentin
Institut, welches das Finanzinstrument ausgibt.
Emittentenrisiko
Als Emittentenrisiko wird die Gefahr bezeichnet, dass der Emittent eines Finanzproduktes die eingegangenen finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen kann. Bei Schuldverschreibungen oder Zertifikaten kann dies bei einer Stundung oder einem (teilweisen) Ausfall einer Zinszahlung oder der Rückzahlung am Ende der Laufzeit auftreten. Bei Aktien verwirklicht sich das Emittentenrisiko im Falle einer Insolvenz des Unternehmens.
Das Rating des Emittenten, also seine Bonität, ist für Anleger ein wichtiger Hinweis auf den Umfang des Emittentenrisikos.
Eröffnungskurs
Der Eröffnungskurs (englisch: open) ist der erste Kurs im variablen Handel, der nach Eröffnung des Börsenhandels festgestellt wird.
ESMA
Abkürzung für European Securities and Markets Authority (Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde), die für die Regulierung des Handels mit Wertpapieren innerhalb der EU zuständig ist.
EUREX
Die EUREX ist eine der weltweit bedeutendsten elektronischen Börsen für Finanzderivate. Sie ging im September 1998 aus dem Zusammenschluss der Deutschen Terminbörse (DTB) und der Schweizer Terminbörse (SOFFEX) hervor. Anteilseigner sind zu gleichen Teilen die Deutsche Börse AG und die SIX Swiss Exchange.
Die EUREX bietet Optionen bzw. Futures auf Aktien, Aktienindizes, Zinsprodukte, Volatilitätsindizes und Exchange Traded Funds (ETF) an.
EURIBOR
Der EURIBOR ist die Kurzform für European Interbank Offered Rate und beschreibt den Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft. Der EURIBOR wird für die Laufzeiten 1 Woche, 2 Wochen und 3 Wochen sowie die 12 monatlichen Laufzeiten von 1 Monat bis 12 Monaten festgestellt. EURIBOR ist der wichtigste Referenzzinssatz für kurzfristige Geldanlagen unter Geschäftsbanken.
Euro
Der Euro ist die Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Er wurde am 1. Januar 2002 als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Heute sind die Euro-Banknoten und -Münzen in 17 der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union gesetzliches Zahlungsmittel.
Euronext
Die Euronext oder auch NYSE Euronext ist ein Börsenbetreiber, der im Jahr 2007 aus der Fusion der europäischen Mehrländerbörse Euronext (Euronext N.V.) mit der New York Stock Exchange (NYSE Group, Inc.) hervorgegangen ist. Die NYSE Euronext umfasst die Börsen in Amsterdam, Brüssel, Lissabon und Paris, den Terminmarkt in London, die New York Stock Exchange und die NYSE Amex (früher American Stock Exchange) in New York sowie die NYSE Arca in Chicago und San Francisco.
Europäische Option
Option, bei der das Recht, die Aktie zum Ausübungspreis zu kaufen (beim Call-Optionsschein) oder zu verkaufen (beim Put-Optionsschein), nur an einem Tag - in der Regel am Verfallsdatum - ausgeübt werden kann.
Europäische Wirtschafts- und Währungsunion
Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) bzw. Europäische Währungsunion (EWU) ist eine Vereinbarung, bei der sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union verpflichtet haben, sich durch die Umsetzung bestimmter wirtschafts- und währungspolitischer Regelungen in einem dreistufigen Prozess enger aneinander zu binden. Im Rahmen dieses Prozesses ging die Kompetenz für die Geldpolitik auf das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) über, das sich aus der EZB und den nationalen Notenbanken zusammensetzt, und am 01.01.2002 wurde der Euro als offizielle Währung in den teilnehmenden Ländern eingeführt.
Europäische Zentralbank
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die 1998 gegründete gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion (EWU) und bildet mit den nationalen Zentralbanken (NZB) der EU-Staaten das Europäische System der Zentralbanken (ESZB). Seit 2007 ist die EZB ein Organ der Europäischen Union. Die Zentralbank ist eine Institution, welche für die Überwachung des Bankensystems und die Regulierung der Geldmenge in einer Volkswirtschaft zuständig ist.
Europäisches System der Zentralbanken
Das Europäische System der Zentralbanken (kurz: ESZB) ist ein Verbund aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken (NZBen) aller Staaten der Europäischen Union. Das Ziel des ESZB ist die Gewährleistung von Preisstabilität sowie die Unterstützung der allgemeinen Wirtschaftspolitik in der Europäischen Union.
European Interbank Offered Rate
siehe "EURIBOR".
European Structured Investment Products Association
siehe "Eusipa".
EUROSTOXX
Die Indexfamilie EUROSTOXX wurde am 26. Februar 1998 gestartet. Sie wird von dem Indexprovider STOXX Ltd. in Zürich geführt. STOXX Ltd. ist ein Unternehmen der Deutschen Börse AG und der Schweizer SIX Group. Der bekannteste Index ist der EUROSTOXX 50.
EUROSTOXX 50
Der EUROSTOXX 50 ist ein Aktienindex, der die Wertentwicklung der 50 größten börsennotierten Unternehmen der Eurozone abbildet. Er gilt als einer der führenden Marktbarometer Europas. Er wird als Kursindex und auch als Performanceindex berechnet.
Eurosystem
Das Eurosystem ist eine Organisationseinheit, die aus den nationalen Zentralbanken der Staaten der EU, die den Euro als Zahlungsmittel eingeführt haben, und der Europäischen Zentralbank (EZB) besteht. Dieser Verbund wird so lange Bestand haben, bis alle Mitgliedstaaten den Euro eingeführt haben. Hauptaufgaben sind die Bestimmung und Ausführung der Geldpolitik des Euro-Währungsgebietes, Durchführung von Devisengeschäften und Sicherung der Funktionsfähigkeit der Zahlungssysteme.
EUSIPA
Die European Structured Investment Products Association (kurz: EUSIPA) ist der europäische Dachverband der Zertifikatebranche, der die Interessen des Markts für strukturierte Investmentprodukte fördern soll. Neben dem Deutschen Derivate Verband (DDV) sind nationale Verbände aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Schweden Mitglied der EUSIPA.
EUWAX
Das Handelssegment EUWAX wurde 1999 an der Börse Stuttgart als Plattform für den Handel in verbrieften Derivaten eingerichtet. Heute werden an der EUWAX eine Vielzahl derivativer Anlage- und Hebelprodukte nach transparenten Regeln gehandelt, die dem Anleger - je nach Auswahl - die Abbildung von konservativen bis hin zu spekulativen Anlagestrategien ermöglichen. EUWAX ist das größte börsliche Handelssegment für verbriefte Derivate in Deutschland.
Exchange Traded Commodities
Exchange Traded Commodities (ETC) sind mit Zertifikaten vergleichbare Schuldverschreibungen, die an die Wertentwicklung eines oder mehrerer Rohstoffpreise gekoppelt sind. ETC verhalten sich wie passive Tracker-Zertifikate auf Indizes, die die Performance von Rohstoffindizes oder Einzelrohstoffen abbilden. ETC erlauben den Handel mit diesen Rohstoffen, ohne dass ein Handel mit Futures oder die physische Abnahme einer Lieferung erforderlich ist. Im Unterschied zu Zertifikaten ist das Anlegerkapital der ETC in der Regel durch die Hinterlegung eines Pfands wie beispielsweise Anleihen oder auch Edelmetall besichert.
Exchange Traded Fund
Exchange Traded Funds (ETF) sind börsengehandelte Indexfonds. Der in Regel passiv verwalteten Fonds wird wie eine Aktie börslich laufend gehandelt. Die Zusammensetzung des Portfolios von ETFs wird täglich veröffentlicht. Die Indizes werden entweder physisch über den Kauf der Werte, die der Index beinhaltet, oder über eine Derivatekonstruktion (Swap-Vertrag) abgebildet.
Exchange Traded Notes
Exchange Traded Notes (ETN) sind wie Zertifikate in der Regel unbesicherte Schuldverschreibungen. Der Anleger ist also dem Emittentenrisiko ausgesetzt. Es gibt allerdings auch Varianten, die durch die Hinterlegung von Assets besichert sind oder durch Garantien das Ausfallrisiko reduziert wird. Bei den börsengehandelten „Notes" gibt es in der Regel mehrere Market Maker, die die Liquidität steigern. ETN werden meist mit einer limitierten Laufzeit angeboten.
Express-Zertifikate
Bei Express-Zertifikaten wird die Wertentwicklung des Basiswertes gegenüber dessen Startkurs in bestimmten Zeitintervallen (z. B. jährlich) überprüft. Liegt dabei der aktuelle Kurs über dem Startkurs, erhält der Anleger den Nennwert des Zertifikats und einen festgelegten Zusatzbetrag vorzeitig zurück. Ist das nicht der Fall, wiederholt sich dieser Prozess in der nächsten Periode unter Zugrundelegung des doppelten Zusatzbetrages usw.. Bei Kursverlusten greift i. d. R. ein Sicherheitspuffer, der Kursrückschläge bis zu einem vorher festgelegten Wert auffängt. Erst bei Kursrückgängen darüber hinaus entstehen Verluste wie bei einem Direkt-investment in den zugrunde liegenden Basiswert.
Fair Value
Fair Value oder auch fairer Preis ist ein theoretisch richtiger, gerechter Preis einer Option, bei der sich Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeit die Waage halten. Es gibt verschiedene Modelle zur Berechnung des Fair Value.
Faktor-Optionsschein
Faktor-Optionsscheine bieten die Möglichkeit, sowohl an Kursanstiegen (Long) als auch an Kursrückgängen (Short) eines Bezugsobjekts überproportional zu partizipieren. Sie haben in der Regel eine unbegrenzte Laufzeit und beziehen sich jeweils auf ein Bezugsobjekt, dessen tägliche prozentuale Veränderung mit einem konstanten Faktor wiedergegeben wird. Die Höhe des Faktors definiert, mit welchem Hebel die Faktor-Optionsscheine die tägliche prozentuale Kursveränderung des Bezugsobjekts nachvollziehen. Die Nachbildung des konstanten Faktors kann im Wesentlichen über eine Formel oder über einen Faktor-Index erfolgen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich, insbesondere dann, wenn der Wert des Bezugsobjekts starken Schwankungen unterliegt.
Fälligkeitstag
Der Tag, an dem die Emittent am Ende der Laufzeit eines Finanzinstruments die Zahlung – bzw. im Fall der physischen Lieferung eines Wertpapiers die Lieferung – an das Clearing System zur Weiterleitung an die Anleger vornimmt.
Feinunze
Die Feinunze (lateinisch: uncia = ein Zwölftel) wird als Massemaß bei Edelmetallen verwendet. Der Preis für Gold, Silber, Platin und Palladium für jeweils eine Unze wird in Dollar angegeben. Dabei entspricht eine Unze in etwa 31,1035 Gramm.
Floating Rate Notes
Bei Floating Rate Notes (bzw. Floater, Floater-Anleihen oder Floater-Schuldverschreibungen) handelt sich um Anleihen mit variabler Verzinsung, die sich an einem Referenzzinssatz orientiert. Nach jeder Zinsperiode, zum Beispiel nach Ablauf von 3, 6 oder 12 Monaten, zahlt der Emittent der Anleihe die Zinsen; gleichzeitig gibt er den Zinssatz für die neue Zinsperiode bekannt. Dieser Zinssatz orientiert sich meist an Geldmarktsätzen wie EURIBOR (European Interbank Offered Rate) oder LIBOR (London Interbank Offered Rate).
Frankfurter Wertpapierbörse
Die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) ist der heute bedeutendste Handelsplatz für Wertpapiere in Deutschland. Die FWB ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt. Betreiber und Träger sind die Deutsche Börse und die Scoach Europa AG. Die Börsenaufsicht über die FWB wird durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung wahrgenommen.
Die Zusammenkunft von Messekaufleuten im Jahr 1585, die einheitliche Wechselkurse festlegen wollten, um die sogenannte Münzverwilderung zu verhindern, gilt heute als Geburtsstunde der Frankfurter Wertpapierbörse.
Freistellungsauftrag
Ein Freistellungsauftrag für Kapitalerträge (FSA) ist ein Auftrag eines Steuerpflichtigen an seine Bank oder Sparkasse, Kapitalerträge vom automatischen Steuerabzug im Rahmen der Abgeltungssteuer freizustellen.
Liegt der Freistellungsauftrag nicht vor oder überschreiten die Kapitalerträge den Sparerpauschbetrag, führt das Kreditinstitut vom übersteigenden Betrag 25 Prozent Einkommensteuer zuzüglich des Solidaritätszuschlags und gegebenenfalls die Kirchensteuer an das Finanzamt ab.
FTSE 100
Der FTSE 100 ist der Leitindex der London Stock Exchange (LSE). Die Abkürzung FTSE steht für Financial Times Stock Exchange. Der FTSE 100 bildet die Kursentwicklung der Aktienkurse der 100 größten und umsatzstärksten Unternehmen an der LSE ab.
Bei dem FTSE 100 handelt es sich um einen Kursindex, Dividendenzahlungen werden bei der Berechnung also nicht berücksichtigt. Der Index repräsentiert 80 Prozent der Marktkapitalisierung der LSE. Die Indexmitglieder werden entsprechend ihrer Marktkapitalisierung gewichtet.
Future
Bei einem Future handelt es sich um einen standardisierten, börsengehandelten Terminkontrakt, bei dem Käufer und Verkäufer sich verpflichten, eine bestimmte Menge eines Basiswertes bei Fälligkeit zu einem festgelegten Preis zu liefern bzw. abzunehmen.
Handelszeit
Die Handelszeit beschreibt den Zeitraum, während dem börsentäglich gehandelt werden kann.
Hang Seng Index
Der Hang Seng Index (HSI) ist der Leitindex der Börse in Hongkong. Der Index besteht aus 45 Unternehmen, die rund 70 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung der Hong Kong Stock Exchange, der Aktienbörse Hongkongs, repräsentieren. Der Index wurde am 24. November 1969 erstmals von HSI Services Limited gestartet.
Hauptversammlung
Die Hauptversammlung ist die Versammlung der Teilhaber einer Aktiengesellschaft und deren oberstes Beschlussorgan. Eine Aktiengesellschaft hat gegenüber ihren Aktionären eine Informationspflicht, die sie laut Aktiengesetz einmal jährlich im Rahmen einer Hauptversammlung erfüllen muss. Zu den wichtigsten Befugnissen der Hauptversammlung gehört die Bestellung des Aufsichtsrats, der Entscheid über die Verwendung des Gewinns und die Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand.
Hausse
Hausse (frzanzösisch für: Anstieg) bzw. Bullenmarkt bezeichnet eine Phase von länger ansteigenden Kursen an der Börse.
HDAX
Der HDAX bildet die Wertentwicklung aller Aktien in DAX, MDAX und TecDAX ab. Er umfasst somit die 110 größten Unternehmen im Prime Standard. Die Zusammensetzung des HDAX ändert sich mit den zugrunde liegenden Indizes.
Hebel
Hebel (englisch: leverage) wird im Allgemeinen der Faktor genannt, der angibt, wie stark der Preis eines Derivats auf eine Kursänderung des Basiswertes reagiert. Durch einen Hebel kann der Anleger überproportional an der Kursentwicklung des Basiswertes partizipieren. Der Hebel wirkt wie ein Verstärker (Hebelwirkung, Leverage Effekt). Der Hebel zeigt an, um wie viel Prozent der Preis eines Kauf-Optionsscheins theoretisch steigen bzw. fallen sollte, wenn der Kurs des Basiswerts um 1 Prozent steigt bzw. fällt. Er besitzt eine beschränkte Aussagekraft, da er eine gleich starke absolute Kursveränderung von Hebelprodukt und Basiswert unterstellt. Ein besseres Maß für die Ermittlung der Hebelwirkung ist die Kennzahl Omega.
Hebelprodukt
Derivat, das überproportional auf Kursveränderungen seines Basiswertes reagiert. Durch einen Hebel und einen geringeren Kapitaleinsatz kann eine relativ überproportionale Wertentwicklung gegenüber dem Basiswert erzielt werden.
Hebelwirkung
siehe "Hebel".
Hedge
Hedge (bzw. Hedging, Absicherungsgeschäft)bezeichnet die Risikoabsicherung bestehender Positionen eines Basiswerts oder auch eines Portfolios gegen Kursänderungsrisiken. Dabei werden derivative Finanzinstrumente wie Optionen, Optionsscheine oder auch Terminkontrakte auf den entsprechenden Basiswert genutzt.
Hedgefonds
Als Hedgefonds (englisch: hedge = absichern) werden Investmentfonds bezeichnet, die spekulative Anlagestrategien verfolgen. Sie können alle Formen der Kapitalanlage nutzen, meistens unter der Verwendung von Derivaten und Leerverkäufen.
High
Als High bezeichnet man den Höchstkurs einer Aktie (pro Tag, Woche, Monat, historisch, etc.).
Historische Volatilität
Die historische Volatilität errechnet sich aus den Zeitreihen historischer Kursveränderungen.
Historisches Wertpapier
Historische Wertpapiere oder auch Nonvaleur sind Aktien oder Anleihen, die keinen Börsenwert mehr repräsentieren. Die Wertpapiere haben lediglich einen Sammlerwert.
Höchstbetrag
siehe "Cap".
Homogenisierter Spread
Der homogenisierte Spread eines Wertpapiers entspricht der absoluten Differenz zwischen seinem Kaufkurs (Geldkurs) und Verkaufskurs (Briefkurs) - dem absoluten Spread - umgerechnet auf ein Bezugsverhältnis von 1:1. Ein Wertpapier mit einem Spread von einem Cent und einem Bezugsverhältnis von 10:1 hat einen homogenisierten Spread von 10 Cent. Das Homogenisieren der Spreads ist wichtig, um Wertpapiere verschiedener Emittenten vergleichbar zu machen.
Horizontaler Spread
Ein Horizontaler Spread oder auch Time Spread ist eine Optionsstrategie. Sie besteht aus Calls oder Puts mit identischem Ausübungspreis. Die Optionen mit näher liegendem Verfallstermin werden geschrieben und die Optionen mit späterem Verfallstermin gekauft.
IBEX
IBEX (Iberia Index) ist Leitindex des spanischen Aktienmarkts. Er umfasst die 35 wichtigsten spanischen Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung. Er wurde 1992 erstmalig berechnet. Im Unterschied zum DAX handelt es sich um einen Kursindex, Dividendenzahlungen werden bei der Berechnung nicht berücksichtigt.
Im Geld
Im Geld bzw. "in the money" beschreibt bei Call-Optionsscheinen die Situation, dass der aktuelle Kurs des Basiswerts höher liegt als der Basispreis.
Implizite Volatilität
Die implizite Volatilität gibt die von den Marktteilnehmern erwartete künftige Schwankungsbreite eines Wertpapiers wieder.
Index
Ein Index (lateinisch für: Zeigefinger, Anzeiger, Übersicht) ist eine Kennzahl, die die Entwicklung von ausgewählten Kursen in einem definierten Segment der Börse darstellt. Indizes beziehen sich auf alle Arten von Wertpapieren und Rohstoffen, sowie auf eine Vielzahl von Branchen, Anlagestrategien und Regionen weltweit. Zu den bekanntesten Indizes gehören beispielsweise der DAX für Deutschland, der Dow Jones Industrial Average Index für die USA oder der Nikkei 225 für Japan. Daneben gibt es eine Vielzahl von Indizes, die kleinere Werte repräsentieren. Bei der Zusammenstellung einzelner Indizes gibt es große Unterschiede hinsichtlich der Kriterien für die Zusammensetzung und die Gewichtung der einzelnen Titel. Indizes berücksichtigen in unterschiedlicher Form die Zahlung von Dividenden. Performance- bzw. Total-Return-Indizes berücksichtigen bei der Berechnung die Dividendenzahlungen. Kursindizes basieren auf der reinen Entwicklung der Aktien und zeichnen somit auch die nach Dividendenzahlungen üblichen Kursabschläge nach.
Index- / Partizipations-Zertifikate
Index-/Partizipations-Zertifikate bieten die Möglichkeit, an der Kursentwicklung eines Basiswertes zu partizipieren. Mit nur einem Zertifikat kann der Anleger so in eine Anlageklasse, Branche oder Region investieren und damit sein Depot optimieren und diversifizieren.
Ein Indexsponsor oder auch ein Indexprovider ist eine Institution, die für die Gestaltung, Entwicklung, Berechnung und häufig für die Zusammensetzung eines Index verantwortlich ist. In regelmäßigen Abständen überprüft sie die Zusammensetzung und passt die Gewichtung der Indexmitglieder an.
Inflation
Als Inflation (lateinisch für: sich aufblasen; Aufschwellen) bezeichnet man einen Anstieg des Preisniveaus innerhalb eines definierten Zeitraums. Da für Güter mehr Geld bezahlt werden muss, wird unter Inflation auch eine Geldentwertung verstanden. Zur Ermittlung der Inflation wird in der Regel der Verbraucherpreisindex herangezogen.
Initial Public Offering
siehe "IPO".
Innerer Wert
Der innere Wert eines Optionsscheins gibt den Geldbetrag an, der bei der Ausübung des Optionsscheins realisiert werden kann. Er entspricht der Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Basispreis des Optionsscheins. Der innere Wert kann niemals negativ sein. Wenn der Kurs des Basiswerts steigt, nimmt auch der innere Wert eines Kauf-Optionsscheins zu. Fällt der Kurs des Basiswerts, nimmt auch der innere Wert eines Verkaufs-Optionsscheins zu. Der innere Wert drückt den wirklichen Wert des Optionsscheins aus. Experten beschreiben den inneren Werts mit den Ausdrücken: "im Geld" (in the money), "am Geld" (at the Money) und "aus dem Geld" (out of the Money).
Insider
Insider (englisch für: der Eingeweihte) sind im Allgemeinen Personen, die Informationen besitzen, über die Außenstehende keine Kenntnis haben. Insider sind nach dem seit 1994 gültigen Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) (i) Personen, die am Kapital eines Unternehmens oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens beteiligt sind, (ii) Personen, die wegen ihrer Tätigkeit im Unternehmen Kenntnisse erlangen, wie beispielsweise Vorstandsmitglieder oder Aufsichtsratsmitglieder, (iii) aber auch jemand, der wegen seines Berufes oder seiner Aufgabe bestimmte Kenntnisse erlangt (wie zum Beispiel Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Notare und Unternehmensberater).
Insidergeschäft
Ein Insidergeschäft liegt nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) vor, wenn unter Verwendung einer Insiderinformation sogenannte Insiderpapiere, für eigene oder fremde Rechnung oder für einen anderen erwerben oder veräußern werden. Als Insidergeschäft gilt auch, dass eine Person einer anderen eine Insiderinformation unbefugt mitteilt oder zugänglich macht oder jemandem anderen auf Basis einer Insiderinformation den Kauf oder Verkauf von Insiderpapieren empfehlt oder einen anderen auf sonstige Weise dazu verleitet. Insidergeschäfte werden mit Freiheitsstrafen bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe geahndet.
Insolvenz
Als Insolvenz (lateinisch: solvere = bezahlen, abzahlen) oder auch Konkurs (lateinisch: concursus = Zusammenlauf) bezeichnet man die Unfähigkeit eines Schuldners, fälligen finanziellen Verpflichtungen und Zahlungen gegenüber seinen Gläubigern nachzukommen.
Institutionelle Anleger
Institutionelle Anleger ist ein Kapitalanleger, der im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit Gelder auf eigene Rechnung oder stellvertretend für Kunden an den Finazmärkten anlegt. Zu der Gruppe der institutionellen Anleger zählen beispielsweise Familyoffices, Kreditinstitute, Investmentgesellschaften, Pensionsfonds, Versicherungen oder Investmentfonds. Auch Institutionen und Organe der öffentlichen Hand, wie der Bund, Länder und Gemeinden, werden als institutionelle Anleger bezeichnet.
International Depositary Receipt
International Depository Receipts (IDR) sind Hinterlegungsscheine bzw. Berechtigungsscheine, die die direkten Unternehmensanteile in Aktien verbriefen. Es handelt sich bei den IDR um eine Weiterentwicklung der American Depositary Receipts (ADR).
International Security Identification Number
International Security Identification Number oder abgekürzt ISIN ist eine zwölfstellige Buchstaben-Zahlen-Kombination. Die ISIN sollte ab dem 22. April 2003 die Wertpapierkennnummer (WKN) ersetzen. Die deutsche WKN wurde allerdings nicht abgeschafft, so dass beide Identifikationsmerkmale parallel genutzt werden.
Internationaler Währungsfonds
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine Organisation, die 187 Nationen vertritt. Aufgaben sind die Förderung der globalen Zusammenarbeit in Währungsfragen, die Sicherung der finanziellen Stabilität, einer hohen Beschäftigungsquote und eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums sowie die Erleichterung des internationalen Handels. Ferner liegt eine wichtige Aufgabe in der Verringerung der Armut auf der ganzen Welt. Es handelt sich um eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington, USA. Sie wurde Ende des zweiten Weltkriegs im Rahmen der Konferenz von Bretton Woods im Juli 1944 gründet.
Inverse Konversion
Inverse Konversion ist eine Arbitragestrategie, bei der ein Short-Future mit einem sogenannten synthetischen Long-Future (Long Call und Short Put mit demselben Ausübungspreis) kombiniert wird.
Inverse Zinsstruktur
Bei einer Inversen Zinsstruktur werden für langfristige Anlagen weniger Zinsen bezahlt als für kurzfristige Anlagen. Investoren erwarten in der Zukunft stark fallende Zinsen, beispielsweise durch Leitzinssenkungen der Notenbank. Daher investieren sie vorwiegend in langfristige Anlagen. Kursgewinne bei den Anlegern drücken im Umkehrschluss „am langen Ende“, also bei längeren Laufzeiten, die entsprechenden Zinssätze. Solche Strukturen können Wirtschaftskrisen ankündigen.
Investmentbanking
Investmentbanking ist der Teil des Bankgeschäfts, der sich mit Instrumenten zur Kapitalmarktfinanzierung von Unternehmen beschäftigt.
IPO
Als Initial Public Offering (IPO) (bzw. Börsengang, Going Public) wird das erstmalige Angebot der Aktien eines Unternehmens auf dem Kapitalmarkt bezeichnet. Mit einem IPO ist im Allgemeinen die Aufnahme der Börsennotierung verbunden. Ein Börsengang dient in der Regel der Beschaffung von Eigenkapital. Ein IPO wird gewöhnlich von einem Konsortium begleitet, das aus mehreren Investmentbanken besteht.
Kapital
Kapital ist volkswirtschaftlich gesehen einer der drei Produktionsfaktoren, neben Boden und Arbeit. Betriebswirtschaftlich gesehen ist Kapital die Summe von Eigen- und Fremdkapital, mit dem ein Unternehmen wirtschaftet.
Kapitalanlage-
gesellschaft
Kapitalanlagegesellschaft (KAG) bzw. Investmentgesellschaft ist eine Gesellschaft, die Investmentfonds auflegt und verwaltet.
Kapitalerhöhung
Kapitalerhöhung ist die Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens. Bei einer Aktiengesellschaft (AG) unterscheidet man zwischen einer effektiven und einer nominalen Kapitalerhöhung.
Eine effektive Kapitalerhöhung kann in zwei Varianten erfolgen. Es kann eine Bezugsrechtsemission durchgeführt werden, bei der Altaktionäre ein sogenanntes Bezugsrecht auf eine Kapitalerhöhung erhalten, mit dem sie neue, zusätzliche Aktien kaufen können. Bei der zweiten Variante erfolgt eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts.
Nominale Kapitalerhöhungen werden hingegen aus Gesellschaftsmitteln bestritten. Es werden Gratisaktien bzw. Berichtigungsaktien emittiert. Dabei fließen der Gesellschaft keine Mittel zu, weil die Aktionäre keine Bareinlagen zu leisten haben.
Kapitalertrag
Kapitalerträge werden die Erträge aus Kapitalvermögen bzw. Kapitalnutzung genannt. Gesetzlich wird zwischen Einnahmen aus der Nutzung eines Geldkapitals und Einnahmen aus der Veräußerung oder Einlösung unterschieden.
Zu den Einnahmen zählen Dividenden, Erträge aus Beteiligungsdarlehen und stiller Gesellschaft, Erträge aus Lebensversicherungen sowie Gewinne bei der Veräußerung von Aktien oder anderen Kapitalforderungen.
Sollten die Kosten oder Gebühren höher liegen als die erzielten Erträge, so wird dies als negativer Kapitalertrag bezeichnet.
Zu den Einnahmen zählen Dividenden, Erträge aus Beteiligungsdarlehen und stiller Gesellschaft, Erträge aus Lebensversicherungen sowie Gewinne bei der Veräußerung von Aktien oder anderen Kapitalforderungen.
Sollten die Kosten oder Gebühren höher liegen als die erzielten Erträge, so wird dies als negativer Kapitalertrag bezeichnet.
Kapitalertragssteuer
Die Kapitalertragssteuer (KapSt bzw. KESt) ist eine besondere Form der Einkommenssteuer. Sie wird in Form einer Quellensteuer vom kontoführenden Institut von den Kapitalerträgen abgezogen. Die Kapitalertragssteuer wurde 1993 in Deutschland eingeführt. Eine Neuregelung wurde 2008 durch den Einbehalt durch die Banken im Sinne einer Abgeltungssteuer eingeführt. Der Steuersatz liegt bei 25 Prozent des Kapitalertrags zuzüglich des Solidaritätszuschlags in Höhe von von 5,5 Prozent und gegebenenfalls der Kirchensteuer, sofern kein Freistellungsauftrag oder eine Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) vom Finanzamt vorliegt.
Kapitalherabsetzung
Eine Verminderung des Eigenkapitals wird als Kapitalherabsetzung bezeichnet. Ziel ist es, Bilanzverluste zu beseitigen (sog. nominelle Kapitalherabsetzung) oder überflüssiges Kapital an die Aktionäre zu verteilen (sog. effektive Kapitalherabsetzung). Eine Kapitalherabsetzung erfolgt in der Regel durch den Rückkauf eigener Aktien.
Kapitalmarkt
Als Kapitalmarkt wird der Teil des Finanzmarktes bezeichnet, der der mittel- und langfristigen Kapitalbeschaffung dient. Über den Kapitalmarkt können Unternehmen, öffentliche Haushalte und Staaten Investitionen und anderen Ausgaben finanzieren. [Der Kapitalmarkt gilt auch als Wertpapiermarkt, auf dem Dividendenwerte wie Aktien und festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen gehandelt werden
Kapitalschutzbetrag
Festgelegter, am Fälligkeitstag mindestens zahlbarer Auszahlungsbetrag, der dem für den Erwerb des Kapitalschutz-Zertifikates bei dessen Emission eingesetzten Kapitalbetrag (ohne Berücksichtigung von Ausgabeaufschlägen und anderen Gebühren) entspricht. Kapitalschutzbetrag entspricht in der Regel dem Nominalwert, Nennwert oder auch Nennbetrag.
Kapitalschutz-Zertifikate
Bei Kapitalschutz-Zertifikaten sichert der Emittent dem Anleger eine Rückzahlung bei Fälligkeit in Höhe des Nennwertes zu. Darüber hinaus besteht die Chance auf eine attraktive Rendite abhängig von der Entwicklung eines oder mehrerer Basiswerte.
Kassakurs
Der Kassakurs wird einmal täglich, meist zur Mittagszeit, ermittelt. In der Praxis wird der Begriff des Kassakurses mit dem des Einheitskurses gleichgesetzt. Es werden vor allem die Wertpapiere zur Kasse gehandelt, deren Liquidität keinen laufenden Handel zulässt.
Kassamarkt
Kassamarkt bzw. Kassabörse oder Spot-Markt ist ein Teilmarkt der Börse, bei dem die Erfüllung eines Geschäfts, zu dem Lieferung, Abnahme und Bezahlung gehören, innerhalb eines kurzen Zeitraums nach Abschluss des Geschäfts stattfinden muss. In Deutschland beträgt dieser Zeitraum zwei Börsentage.
Klassische Optionsscheine
Klassische Optionsscheine werden in Verbindung mit einer Optionsanleihe von Unternehmen begeben. Sie berechtigen zum Bezug junger Aktien des gleichen Emittenten. Das emittierende Unternehmen deckt die, aus den Aktienoptionsscheinen entstehenden Verpflichtungen zur Lieferung junger Aktien über ein bedingtes Kapital ab. Durch die Ausübung des Optionsscheines und die damit verbundene Inanspruchnahme des bedingten Kapitals erhöhen sich die Anzahl der ausstehenden Aktien und damit das Kapital der Aktiengesellschaft. Eine Novität unter den Aktienoptionsscheinen stellt der Naked Warrant dar.
Kleinste handelbare Einheit
Die "Kleinste handelbare Einheit" gibt an, welche Stückzahl bzw. welchen Nominalwert ein Auftrag mindestens besitzen muss, damit er im Börsenhandel ausgeführt werden kann.
Knock-in-Barriere
Eine Knock-in-Barriere oder auch Knock-in-Level findet man bei Barrier Optionsscheinen. Bei der Knock-in-Barriere handelt es sich um ein Kursniveau, das der Basiswert bei Knock-in-Optionsscheinen mindestens erreichen muss, damit dieser bei Fälligkeit nicht wertlos verfällt.
Knock-Out Produkte
Wie Optionsscheine ermöglichen auch Knock-Out Produkte dem Anleger die überproportionale Partizipation an steigenden (Call) und fallenden (Put) Kursen eines Basiswertes. Knock- Out Produkte vollziehen die Bewegung des Basiswertes 1:1 nach. Dabei ist der Volatilitätseinfluss weitgehend eliminiert. Bei einer Verletzung der Knock-Out Barriere kommt es i. d. R. zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Knock-out-Barriere
Knock-out-Barrieren oder auch Knock-out-Level bzw. Knock-out-Schwellen finden sich bei sogenannten Knock-out-Optionen. Dabei handelt es sich um Optionen, die verfallen, wenn definierte Barrieren berührt werden.
Kommissionsgeschäft
Ausführung eines Geschäfts in Waren oder Wertpapieren durch einen Kommissionär in eigenem Namen, aber für Rechnung eines Dritten, dem sogenannten Kommittenten. Banken führen Börsengeschäfte, für die sie Aufträge von ihren Kunden erhalten, als Kommissionsgeschäft aus.
Konditionen
Bei Finanzprodukten werden bestimmte Merkmale wie Zinssatz, Ausgabekurs, Laufzeit, Tilgung, u. ä. als Konditionen bezeichnet.
Konsolidierung
Unter Konsolidierung (lateinisch: con- = zusammen und solidare = festigen) wird eine Gegenbewegung oder auch Seitwärtsbewegung von Aktienkursen nach einer starken, vorangegangenen Kursbewegung verstanden.
Konsortialbank
Eine Konsortialbank ist ein Finanzinstitut, das Mitglied eines Konsortiums ist, das mit der Durchführung eines bestimmten Bankgeschäfts betraut ist.
Konsortialführer
Das führende Institut im Rahmen eines (Emissions-)Konsortiums wird als Konsortialführer oder auch Lead Manager bezeichnet. Der Konsortialführer übernimmt die Koordination zwischen Konsortium und Bankkunde bei der Erstellung des Konsortialvertrages und bei der Abwicklung des Konsortialgeschäfts.
Konsortium
Ein Konsortium (lateinisch: consors = Schicksalsgenosse) ist ein befristeter oder auch unbefristeter Zusammenschluss von Unternehmen oder auch Banken, mit dem Ziel, ein Geschäft gemeinsam durchzuführen. Die häufigste Form des Konsortiums ist das Bankenkonsortium zur Platzierung von Wertpapieren oder bei der Vergabe von Krediten. Ein Konsortium ist streng hierarchisch aufgebaut. Die Mitglieder lassen sich in Lead Arranger, Arranger, Manager, Co-Lead Manager und Participants unterscheiden.
Kreditrisiko
Kreditrisiko bezeichnet die Gefahr, dass ein Kreditnehmer seine Verpflichtungen gegenüber dem Gläubiger nicht erfüllen kann.
Kreditwürdigkeit
Die Kreditwürdigkeit, auch Bonität genannt, bezeichnet die Fähigkeit eines Schuldners, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Die Kreditwürdigkeit des Emittenten ist für den Zertifikate-Anleger von großer Bedeutung. Sollte der Emittent zahlungsunfähig werden, bedeutet das, dass er dem Anleger das geschuldete Kapital nicht wie geplant zurückzuzahlen kann. Im schlimmsten Fall kann dies für den Anleger den Totalverlust des investierten Kapitals zur Folge haben. Internationale Ratingagenturen wie Moody‘s, Standard & Poor‘s (S&P) oder Fitch benoten die Kreditwürdigkeit nach einem definierten Ratingsystem.
Kündigungsrecht
Bestimmte Zertifikate können vom Emittenten zu festgelegten Terminen gekündigt werden. Außerdem behält sich der Emittent ein Sonderkündigungsrecht bei außergewöhnlichen Ereignissen vor, beispielsweise beim Delisting des Basiswerts.
Kurs
Der Kurs ist das Synonym für den Preis von Wertpapieren und anderen Waren. Er wird an einer Börse festgestellt. Der Kurs ergibt sich aus Angebot und Nachfrage.
Kurseinbruch
Ein plötzlich einsetzender, anhaltender und starker Rückgang eines einzelnen oder aller Kurse wird als Kurseinbruch bezeichnet.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bzw. englisch Price-Earnings-Ratio (PER) drückt das Verhältnis zwischen Aktienkurs und erzieltem Unternehmensgewinn je Aktie aus.
Kursindex
Ein Kursindex (auch Preisindex genannt) bildet die reine Kursentwicklung der darin enthaltenen Aktien ab. Dividendenzahlungen und Kapitalveränderungen sind in einem Kursindex nicht enthalten. Zahlt ein Indexmitglied Dividenden, reagiert der Index mit einem Kursabschlag. Einige der wichtigsten internationalen Indizes sind Kursindizes, darunter der Dow Jones, der Nikkei 225 oder der FTSE 100.
Ladder Optionsschein
Bei einem Ladder-Optionsschein (engl. Ladder – Leiter) gehört ändert sich der bei Emission festgelegte Basispreis im Laufe der Zeit. Es gibt neben dem Basispreis festgelegte Kurse oder „Sprossen“ wie bei einer Leiter. Erreicht der Kurs des Basiswertes eine dieser „Sprossen“, dann wird der Basispreis auf dieser neuen Höhe festgelegt. Der Emittent schreibt dem Anleger die Differenz zwischen dem bis dahin gültigen Basispreis und dem neu festgelegten Basispreis gut. Er zahlt diese Summe entweder sofort oder am Ende der Laufzeit aus.
Lambda
Das Lambda zeigt die Kursveränderungen des Optionsscheins in Abhängigkeit von den Schwankungen des Basiswerts (Underlying) an. Lambda ist auch unter den Namen Vega, Kappa oder Sigma bekannt. Die Kennzahl gibt an, um welchen Betrag sich der Preis des Optionsscheins bei gleich bleibenden Bewertungsparametern theoretisch verändert, wenn die Volatilität des Basiswerts um eine Einheit steigt. Ein Lambda von 0,4 bedeutet, dass der Warrant allein durch einen Anstieg oder auch Rückgang der Volatilität um 1 Punkt um 0,4 Euro steigt oder fällt.
Laufzeit
Laufzeit bzw. Maturity bezeichnet die Zeitspanne zwischen Emission und Fälligkeitsdatum (sozusagen die "Lebensdauer"). Es gibt allerdings auch zahlreiche Produkte ohne Laufzeitbegrenzung (englisch: Open end).
Bei Anleihen beschreibt die Laufzeit den Zeitraum zwischen der Emission und dem letzten Handelstag, dem Tag, an dem die Tilgung erfolgt.
Leerverkauf
Verkäufe von Wertpapieren, die sich gar nicht im Besitz des Verkäufers befinden, werden als Leerverkäufe bzw. Short-Selling bezeichnet. Hierbei sind die Verkäufer bearish eingestellt und spekulieren darauf, die verkauften Wertpapiere zu einem späteren Zeitpunkt wieder günstiger erwerben zu können. Die Kursdifferenz zwischen Verkaufs- und Kaufkurs ist der Gewinn des Leerverkäufers. Da auch der Leerverkäufer (Short-Seller) innerhalb von zwei bis drei Geschäftstagen den verkauften Wert liefern muss, ist er gezwungen, sich die Wertpapiere normalerweise durch eine Wertpapierleihe oder ein Wertpapierpensionsgeschäft zu besorgen. Dafür hinterlegt er bei der Gegenpartei Sicherheiten in Form von Wertpapieren oder auch Bargeld.
Leitbörse
Als Leitbörsen werden die wichtigsten Börsen der Welt bezeichnet, da sich die meisten weniger wichtigen Börsen ihrer Entwicklung anpassen und die Marktteilnehmer sich von den Vorgaben der Leitbörsen beeinflussen lassen. Zu den Leitbörsen zählen hauptsächlich New York, Tokio, London und Frankfurt.
Letzter Börsenhandelstag
Der letzte Börsenhandelstag ist das Datum, an dem ein Finanzinstrument zum letzten Mal an der Börse gehandelt werden kann.
Leverage-Effekt
siehe "Hebel".
LIBOR
London Interbank Offered Rate oder auch LIBOR ist der Zinssatz, den die wichtigsten international tätigen Banken der British Bankers Association in London festlegen, zu denen sie am Markt Gelder von anderen Banken aufnehmen bzw. angeboten bekommen.
Limit
Beim Kauf oder Verkauf von Wertpapieren kann der Anleger eine Preisgrenze, das sogenannte Limit, setzen. Bei einem Kauf eines Wertpapiers darf dieser Preis nicht überschritten, bei einem Verkauf nicht unterschritten werden.
Limit Order
Eine Kauforder einer Anzahl von Wertpapieren zu oder unter einem festgelegten Preis beziehungsweise eine Verkaufsorder zu oder über einem festgelegten Preis.
Limit-Kontroll-System
Mit diesem System werden die von den Market Makern bzw. Referenzmärkten auf den jeweiligen Informations- und Handelssystemen veröffentlichten Quotes mit dem Orderbuchbestand des Skontroführers verglichen. Kann ein Kundenauftrag im Rahmen des aktuellen Quotes am Referenzmarkt bzw. des Market Makers oder gegen einen anderen vorliegenden Kundenauftrag ausgeführt werden, zeigt das Limit-Kontroll-System dieses dem Skontroführer an. Er bearbeitet den Auftrag dann unverzüglich im Rahmen des Preisfeststellungsmechanismus.
Liquidität
Das Handelsvolumen eines Wertpapiers oder Finanzinstruments. Je höher die Liquidität, umso leichter kann ein Vermögenswert auch in hohen Stückzahlen gehandelt werden, ohne dass dadurch der Kurs beeinflusst wird. Eine große Zahl von Käufern und Verkäufern sowie ein hohes Volumen an Handelsaktivitäten sorgen für hohe Liquidität.
Für die meisten derivativen Instrumente wie Zertifikate ist dies in der Regel nicht notwendig, da der Emittent als Market Maker fungiert und unter normalen Marktbedingungen für eine ausreichende Liquidität sorgt.
London Interbank Offered Rate
siehe "LIBOR".
Long Call
Der Käufer einer Kaufoption (Call) besitzt eine Long-Call-Position. Diese Position gibt dem Anleger das Recht, den Basiswert zu einem vorher bestimmten Termin zu einem festen Preis zu erwerben oder den Call gegebenenfalls verfallen zu lassen.
Long Hedge
Bei einer Long Position kauft der Anleger Terminkontrakte oder auch Aktien, um sich gegen zukünftige Preisschwankungen abzusichern. Die auch als Long Hedge bezeichnete Absicherung ist vorteilhaft für Investoren, die in der Zukunft einen Vermögenswert kaufen möchten, sich aber schon jetzt den entsprechenden Kaufpreis sichern wollen. Eine Long-Hedge-Position kann auch genutzt werden, um sich gegen eine bestehende Short-Position abzusichern.
Long Position
Bei einer Long Position besitzt der Anleger eine Position in einem Wertpapier oder Derivat und rechnet mit steigenden Kursen.
Long Put
Der Käufer einer Verkaufsoption (Put) besitzt eine Long-Put-Position. Diese Position gibt dem Käufer das Recht, den Basiswert zu einem vorher bestimmten Termin zu einem festen Preis zu verkaufen oder den Put gegebenenfalls verfallen zu lassen.
Long Straddle
Long Straddle ist die Bezeichnung für eine Strategie im Optionshandel. Bei dieser Strategie wird gleichzeitig dieselbe Zahl an Call- und Put-Optionen mit gleichem Basiswert, Basispreis und gleicher Fälligkeit gekauft.
Lot
Bezeichnung für die Mengeneinheit eines Kontraktes.
Low
Als Low (englisch für Tiefstand) wird im Allgemeinen der Tiefstkurs eines Wertpapiers innerhalb eines bestimmten Zeitraums (pro Tag, Woche, Monat, historisch, etc.) bezeichnet.
Maklercourtage
Provision, die der Skontroführer/Börsenmakler für seine Tätigkeit erhält. Die Höhe der Maklercourtage ist in der jeweiligen Börsenordnung geregelt.
Management-
gebühren
Bei bestimmten Zertifikaten können Managementgebühren anfallen. Das ist etwa bei solchen Zertifikaten der Fall, die sich auf einen Index beziehen, dessen Zusammensetzung regelmäßig überprüft und angepasst wird.
Marge
Marge (französisch für: Preisspanne, Abstand, Spielraum, Differenz) beschreibt in der Regel die Handelsspanne, also die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis im Handel. Als Marge versteht man im Wertpapierhandel auch die Spanne zwischen dem Ausgabekurs und dem Tageskurs eines Wertpapiers.
Margin
Margin (englisch für: Einschuss, Bareinschuss) oder auch Einschuss ist eine Sicherheitsleistung, die die Erfüllung eines Termingeschäfts gewährleisten soll. Sie wird in Form von Bargeld oder Wertgutschriften vom Käufer bzw. Verkäufer erbracht.
Es wird bei den Futures zwischen Initial Margin und Variation Margin unterschieden. Bei Abschluss eines Terminkontraktes zahlen die Vertragspartner eine Initial Margin von ca. zwei bis sieben Prozent des Kontraktvolumens. Je nach Wertentwicklung des Kontraktes muss der Anleger täglich entweder einen Nachschuss (Variation-Margin) zahlen oder er bekommt eine Gutschrift auf seinem Margin-Konto gut geschrieben.
Bei Optionen muss die Margin nur dann gestellt werden, wenn eine Short Position vorhanden ist.
Market Maker
Market Maker sind Makler, Händler oder Finanzhäuser, die für die von ihnen betreuten Werte ständig An- und Verkaufskurse stellen. So sorgt der Market Maker dafür, dass der Markt für diese Papiere liquide bleibt. Bei Zertifikaten fungiert der Emittent als Market Maker und sorgt - unter normalen Marktbedingungen - für ausreichende Liquidität.
Market Order
Market Order bezeichnet einen Kauf- oder Verkaufsauftrag "at the market".
Markt
Als Markt bezeichnet man den Ort, an dem Angebot und Nachfrage für ein bestimmtes Gut zusammentreffen (z.B. die Wertpapierbörse für Angebot und Nachfrage an Wertpapieren).
Marktkapitalisierung
Die Marktkapitalisierung (englisch: Market capitalization) oder auch Börsenkapitalisierung bezeichnet den Börsenwert eines Unternehmens. Sie errechnet sich aus der Anzahl der handelbaren Aktien multipliziert mit dem aktuellen Börsenkurs. Besitzt ein Unternehmen Stammaktien und Vorzugsaktien, so wird für beide Aktientypen eine eigene Marktkapitalisierung ausgewiesen.
MDAX
Abkürzung für Mid Cap DAX. Beim MDAX handelt es sich um einen deutschen Aktienindex für mittelgroße Unternehmen. Er umfasst die 50 Unternehmen, die gemessen an Marktkapitalisierung und Börsenumsatz auf die DAX-Unternehmen folgen. Der Index wird jeweils im März und September überprüft und seine Zusammensetzung gegebenenfalls angepasst. Er wird als Performance-Index und auch als Kursindex berechnet.
Mid Cap
Bezeichnung für ein mittelgroßes, börsennotiertes Unternehmen.
Mid Cap DAX
siehe "MDAX".
Mindestbetrag
Festgelegter, am Fälligkeitstag mindestens zahlbarer, Auszahlungsbetrag. Dieser kann auch unter dem bei der Emission eingesetzten Kapitalschutzbetrag liegen. Somit ist die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals nicht gewährleistet.
MMI
Der MMI, Abkürzung für den amerikanischen AMEX Major Market Index oder NYSE Arca Major Market Index (Börsenkürzel XMI), ist ein Auswahlindex, der die Entwicklung von 20 Blue Chips an der New York Stock Exchange (NYSE) abbildet. Ein Teil dieser großkapitalisierten Werte ist auch im Dow Jones Industrial Average Index gelistet.
MSCI Index
Aktienindex, der von Morgan Stanley Capital International veröffentlicht wird. Er basiert auf 1.470 Aktienkursen aus 20 Ländern. Neben dem Weltindex publiziert MSCI auch regionale Indizes.
Mündelsichere Wertpapiere
Als mündelsichere Wertpapiere gelten Anlageinstrumente, bei denen von einem minimalen Risiko ausgegangen wird. Hierzu zählen festverzinsliche Wertpapiere der Öffentlichen Hand oder von Hypothekenbanken, Länderanleihen etc.
Nachbörse
Die Nachbörse bzw. der nachbörsliche Handel steht für Börsengeschäfte nach dem offiziellen Börsenschluss. Gehandelt wird hier in der Regel über elektronische Handelssysteme zwischen einzelnen Banken.
Nachrangige Anleihen
Bei nachrangigen Anleihen werden deren Inhaber im Fall der Insolvenz des Emittenten der Anleihe erst nach Befriedigung anderer vorrangiger Forderungen aus der Liquidationsmasse bedient. Sie sind den erstrangigen Anleihen des Emittenten daher nachgeordnet. Wegen dieses Nachteils liegt die Rendite grundsätzlich höher als bei vergleichbaren, nicht nachrangigen Anleihen des gleichen Unternehmens.
Naked Warrants
Naked Warrants bzw. nackte Optionsscheine sind Optionsscheine, die ohne gleichzeitige Emission einer Optionsanleihe aufgelegt werden. Im Unterschied zu den traditionellen Optionsscheinen stehen Naked Warrants nicht in Zusammenhang mit Finanzierungsvorhaben von Unternehmen. Sie werden vor allem von Banken und Wertpapierhandelshäusern emittiert. Eine Untergruppe der Naked Warrants bilden die sogenannten Covered Warrants. Häufig wird anstelle der Abnahme/Lieferung des Basiswertes ein Barausgleich bzw. Cash Settlement vorgesehen.
NASDAQ
Die Abkürzung steht für National Association of Securities Dealers Automated Quotation System (NASDAQ) und bezeichnet die größte elektronische Börse in den USA mit Sitz in New York. Die Börse wird von der NASDAQ OMX Group betrieben. Der Handel wurde am 8. Februar 1971 gestartet. An der NASDAQ waren Ende Januar 2011rund 2711 Unternehmen gelistet und damit so viele Unternehmen wie an keinem anderen amerikanischen Handelsplatz. Die größten Indizes, die an dieser Börse notiert werden, sind der Nasdaq Composite, der über 3.000 Technologiewerte umfasst, sowie der Nasdaq 100, in dem 100 Aktien von amerikanischen und internationalen Nichtfinanzunternehmen enthalten sind.
Nebenwerte
Nebenwerte sind Aktien von jungen oder kleinen Unternehmen mit einem relativ geringen Börsenwert, die weder im Dax noch in einem anderen internationalen Blue-Chip-Index gelistet sind. In Deutschland können die Nebenwerte im MDAX oder auch SDAX enthalten sein.
Nennwert
Bei Aktien gibt der Nennwert (auch Nennbetrag, Nominalwert oder Nominalbetrag genannt) den Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft an, der auf die einzelne Aktie entfällt. Die Summe des Nennwertes aller Aktien entspricht dem sogenannten Grundkapital. In Deutschland liegt der Mindestnennwert für Aktien aktuell bei 1 Euro. Es gibt allerdings auch nennwertlose Aktien.
Bei Anleihen entspricht der Nennwert einem Teilbetrag an der Gesamtschuld. Der Nennwert gibt den Betrag an, den der Emittent der Anleihe, also der Schuldner, bei Fälligkeit an den Inhaber des Wertpapiers bzw. den Gläubiger zurückzahlen muss.
Auch Aktienanleihen sind mit einem Nennwert ausgestattet. Bei Fälligkeit hat der Emittent das Recht, dem Anleger entweder den Nennwert zu 100 Prozent zurückzuzahlen oder eine zuvor festgelegte Anzahl an Aktien zu liefern. Zusätzlich zahlt der Emittent dem Anleger während der Laufzeit auf den Nennwert eine oder mehrere Kuponzahlungen.
Nikkei-Index
Meint in der Regel den Nikkei 225 und ist der Leitindex der japanischen Börse in Tokio, der von der Zeitung Nihon Keizai Shimbun berechnet wird. Der Index misst die Entwicklung der Aktien der 225 wichtigsten japanischen Unternehmen. Es handelt sich um einen Preisindex.
Nominalzins
Als Nominalzins wird der auf eine Geldanlage oder ein Darlehen bezogene Zinssatz bezeichnet, mit dem die Geldanlage bzw. das Darlehen verzinst wird.
Notierung
Als Notierung bzw. amtliche Notierung oder auch Börsennotierung wird die offizielle Festsetzung der amtlichen Börsenkurse bezeichnet. Sie erfolgt durch den Börsenvorstand, kann aber auf die amtlichen Kursmakler übertragen werden.
Nullkuponanleihe
Bei Nullkuponanleihen bzw. Zerobonds handelt es sich um Anleihen, bei denen keine wiederkehrenden Zinszahlungen geleistet werden. Sie werden bei der Emission abgezinst, also mit einem hohen Abschlag zum Nennwert, ausgegeben. Am Laufzeitende werden sie dann zum Nennwert wieder zurückgezahlt.
NYSE
Die "New York Stock Exchange", abgekürzt als NYSE, ist die größte Wertpapierbörse der Welt. Sie gehört zur NYSE Euronext Group. Abgeleitet von der Straße ihres Firmensitzes ist sie auch als „Wall Street“ bekannt. Häufig wird die NYSE mit dem gesamten US-Aktienmarkt gleichgesetzt.
Obligation
Obligationen (lateinisch: obligare = anbinden, verbindlich machen, verpflichten) sind Schuldverschreibungen, die ein Recht auf Rückzahlung des Nennwerts zuzüglich einer Verzinsung verbriefen (siehe auch "Anleihe").
Omega
Die Kennzahl Omega wird auch als sogenannter effektiver Hebel bezeichnet. Das Omega gibt den Prozentsatz an, um den sich der Kurs eines Optionsscheins bei einer Preisänderung des Basiswertes um ein Prozent theoretisch verändert. Es errechnet sich aus dem Produkt der beiden Kennzahlen Delta und Hebel (Omega = Delta x Hebel).
Ein Optionsschein mit einem Hebel von 10 und einem Delta von 0,5 besitzt ein Omega von 5. Der Kurs dieses Optionsscheins würde sich also um etwa 5 Prozent bewegen, wenn sich der Basiswert um 1 Prozent bewegt.
On the Close
Bei Börsenschluss noch abzurechnende Aufträge werden als "on the close" bezeichnet.
One Cancels Other
One Cancels Other ist ein Ordertyp, der zwei Orderzusätze miteinander verbindet. Er kombiniert eine Verkaufsorder mit Limit mit einer Stop-Loss-Order unterhalb des aktuellen Preisniveaus, die der Absicherung dient. Auf der Kaufseite setzt der Anleger ein Kauflimit unterhalb bzw. auf dem aktuellen Marktpreis und eine Stop-Buy-Marke, die über dem aktuellen Marktpreis liegt. Wird eine Order durch das Erreichen der Limits ausgeführt, streicht die Bank die andere Order automatisch.
Open Interest
Der Open Interest bzw. das ausstehende Volumen gibt betragsmäßig an, wie viele Positionen eines bestimmten Kontraktes noch von den Marktteilnehmern gehalten werden.
Open Market
Der Open Market ist seit 2005 die Bezeichnung für den Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse. Es handelt sich um einen börsenregulierten Markt, in dem deutsche und ausländische Aktien, Anleihen und auch Optionsscheine gehandelt werden.
Option
Eine Option (lateinisch: optio = Wahl, Wunsch) gibt dem Käufer das zeitlich befristete Recht (aber nicht die Pflicht) ein Vertragsangebot anzunehmen. Im Vertragsangebot sind der Preis und die Menge der angebotenen Ware festgelegt. So genannte Calls oder Kaufoptionen geben das Recht, die Ware zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Puts oder Verkaufsoptionen räumen das Recht ein, eine bestimmte Ware zu einem vorher festgelegten Preis zu verkaufen. Wenn eine Option bis zum letzten Handelstag nicht ausgeübt wird, verfällt sie wertlos.
Optionsfrist
Vertraglich vereinbarter Zeitraum, in dem das Optionsrecht ausgeübt werden kann.
Optionsgeschäft
Der Bundesgerichtshofs hat mit Urteil vom 22. Oktober 1994 ein Optionsgeschäft wie folgt definiert:
Optionsinhaber
Anleger mit einer Long Position an Optionen, aus der das Recht - nicht aber die Verpflichtung - resultiert, den Basiswert zum Ausübungspreis zu kaufen oder zu verkaufen.
Optionspreis
Der Optionspreis bzw. die Optionsprämie ist der Geldbetrag, der vom Optionskäufer für das Optionsrecht an den Optionsverkäufer zu zahlen ist. Die Optionsprämie ist immer zu zahlen, also auch dann, wenn vom Optionsrecht kein Gebrauch gemacht wird. Die Höhe des Optionspreises ist abhängig von dem aktuellen Preis des Basiswertes, dem Ausübungspreis, der Ausübungsfrist und der Volatilität des Basiswertes.
Optionspreismodell
Mathematisches Modell zur Berechnung des theoretischen Optionspreises und der implizierten Volatilität einer Option. Zu den bekanntesten Modellen zählen das Black & Scholes und das Cox, Ross und Rubinstein Optionspreismodell.
Optionsscheine
Optionsscheine ermöglichen die gehebelte Partizipation an steigenden (Call) und fallenden (Put) Kursen eines Basiswertes. Dabei wird der Preis nicht nur von der Bewegung des Basiswertes, sondern auch von anderen Faktoren wie z. B. der Volatilität oder der (Rest-)Laufzeit beeinflusst. Liegt der Kurs des Basiswertes bei Fälligkeit unterhalb (Call) oder oberhalb (Put) des Basispreises, kommt es zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Order
Order ist die englische Bezeichnung für einen (Börsen-)Auftrag zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Derivaten am Kassa- oder Terminmarkt.
Orderbuch
Das Orderbuch gibt einen Überblick über die Auftragslage für eine Aktie, Anleihe oder ein Derivat. In diesem Buch werden alle Aufträge der Anleger gesammelt und nach Kauforder, Verkaufsorder und Limits sortiert. Der Skontroführer, ein Quality and Liquidity Provider (QLP) oder ein vollelektronisches System, stellt die von ihm ermittelten An- und Verkaufspreise (sogenannte Quotes) gegen die An- und Verkaufspreise der Orders und legt so einen Preis fest.
OTC-Derivate
Finanzinstrumente, die nicht standardisiert sind und nicht an einer Börse, sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern gehandelt werden.
Out of the Money
Out of the Money (OTM) (englisch für: aus dem Geld) ist die englische Bezeichnung für „aus dem Geld liegende“ Optionen. Er beschreibt den inneren Wert einer Option, also den Geldbetrag, der bei der Ausübung des Optionsrechts realisiert werden kann. Bei einer Kaufoption liegt der Basispreis über dem aktuellen Preis des Basiswerts (Underlying). Bei einer Verkaufsoption notiert der Basispreis unter dem aktuellen Preis des zugrundeliegenden Basiswerts (Underlying). Bei Ausübung einer Option, die aus dem Geld notiert, und dem direkten Verkauf des Basiswertes am Markt würde im Vergleich zu einer direkten Transaktion am Kassamarkt ein Verlust realisiert, weil die Option keinen inneren Wert besitzt.
Bei Outperformance-Zertifikaten nimmt der Anleger oberhalb des Basispreises überproportional an Kursgewinnen des Basiswertes teil. An Kursverlusten unterhalb des Basispreises partizipiert der Anleger dagegen lediglich 1:1. Ein möglicher Dividendenanspruch entfällt.
Over the Counter
Over the Counter, kurz OTC (englisch für: über den Schalter), bzw. Freiverkehrshandel beschreibt den außerbörslichen Handel. Im Unterschied zum Börsenhandel gibt es keine festen Handelszeiten. Der Handel findet gewöhnlich über Bildschirm- oder Telefonsysteme sowie das Internet auf internationaler Ebene statt. Der Preis für ein Wertpapier wird zwischen Kreditinstituten und Wertpapierhäusern oder Wertpapierdienstleistungsunternehmen und institutionellen oder privaten Investoren ausgehandelt. Die Transaktionen unterliegen dabei den geltenden gesetzlichen Bestimmungen für den Wertpapierhandel.
Pari-Kurs
Ein Pari-Kurs (lateinisch: par = gleich) beschreibt den Kurswert einer Anleihe zu ihrem Nennwert (d.h. die Anleihe notiert bei 100 Prozent). Anleihen können zu pari, unter pari oder über pari ausgegeben werden. Der Pari-Kurs ist auch der Ausgabepreis eines Wertpapiers bei einer Neuemission. Unter oder über pari bedeutet, dass bei der Ausgabe einer neuen Anleihe ein Abschlag (Disagio) oder ein Aufschlag (Agio) festgelegt wird, um den der Ausgabepreis den Nennwert der Anleihe unter- oder überschreitet.
Parität
Parität (lateinisch: paritas = Gleichheit) bezeichnet zum einen das feste Umtauschverhältnis zwischen zwei Währungen.
An der Börse bezeichnet der Begriff zudem den Kurs, der sich aus der Umrechnung der Notierung eines ausländischen Wertpapiers an der Heimatbörse in die Inlandswährung ergibt.
Parkett
Parkett oder auch Börsenparkett nennt man traditionell den Börsensaal. Der Parketthandel wird im Börsensaal „auf dem Parkett“ abgewickelt. An einer Parkettbörse genügt das gesprochene Wort für die Rechtswirksamkeit eines Geschäfts. Die Teilnehmer am Parketthandel sind Skontroführer, Finanzdienstleister, Kreditinstitute und deren Börsenhändler.
Partizipationsfaktor
Faktor, mit dem eine höhere bzw. niedrigere Partizipation an der Wertentwicklung des Basiswertes bei der Berechnung des Auszahlungsbetrages festgelegt wird.
Passives Management
Passives Management zielt darauf ab, die Entwicklung eines Index so genau wie möglich abzubilden. Im Gegensatz zum aktiven Management soll hierbei nicht versucht werden, eine bessere Wertentwicklung als ein Vergleichsindex zu erzielen.
Die Performance misst die Wertentwicklung eines Investments oder eines Portfolios. Meist wird zum Vergleich ein sogenannter Benchmark, also eine Vergleichsgröße, als Referenz genommen, um die Performance im Vergleich zum Gesamtmarkt oder zu einzelnen Branchen darzustellen. Die Performance wird in Prozent ermittelt.
Ein Performance-Index erfasst neben der Kursentwicklung der enthaltenen Aktien auch die ausgeschütteten Dividenden und Boni der im Index enthaltenen Unternehmen. Daher bildet ein Performance-Index die Gesamtrendite genauer ab als ein Preis- bzw. Kursindex. Der bekannteste deutsche Performance-Index ist der DAX.
Plain-Vanilla-Optionsschein
Plain-Vanilla-Optionsscheine (englisch: plain vanilla = ganz einfach) verbriefen das Recht, nicht aber die Pflicht, eine bestimmte Menge eines Basiswertes zu einem festgelegten Basispreis zu kaufen (Call Optionsschein) oder zu verkaufen (Put Optionsschein). Dies kann entweder zu einem festen Zeitpunkt (europäischer Typ) oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums (amerikanischer Typ) erfolgen.
Platzierung
Gezielte Unterbringung (Verkauf) von Wertpapieren bei Investoren.
Portfolio
Portfolio (lateinisch: portare = tragen, folium = Blatt; französisch: portfeuille = Brieftasche, Aktenmappe) ist der Gesamtbestand an Wertpapieren, den ein Anleger besitzt.
Preisspanne
Als Preisspanne bzw. Spread wird die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs, bezeichnet.
Price-Range
Die Preisberechnung eines Wertpapiers erfolgt unter Einbeziehung von Referenzmärkten. Die Price-Range ist hierbei als maximaler Abschlag vom Geldkurs bzw. maximaler Aufschlag vom Briefkurs am ausländischen Referenzmarkt zu verstehen.
Primärmarkt
Der Primärmarkt bzw. Primary Market ist der Finanzmarkt für die Emission bzw. erstmalige Ausgabe von Wertpapieren und deren Platzierung.
Prime Standard
Der Prime Standard ist ein Teil des regulierten Marktes der Deutschen Börse. Die darin gelisteten Unternehmen erfüllen besonders hohe Transparenzstandards. Sie müssen einen Abschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS oder US-GAAP) vorlegen, Quartalsberichte auch in englischer Sprache veröffentlichen, einen Unternehmenskalender pflegen, eine Analystenkonferenz pro Jahr durchführen und Ad-hoc-Mitteilungen zusätzlich in englischer Sprache veröffentlichen. Um in die Auswahlindizes der Deutschen Börse wie DAX, MDAX, SDAX und TecDAX aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen im Prime Standard gelistet sein.
Produktinformationsblatt (PIB) ist ein maximal dreiseitiges Dokument, das seit 1. Juli 2011 Banken und Sparkassen im Rahmen der Wertpapierberatung dem Kunden vor einer möglichen Anlage in ein Finanzprodukt aushändigen müssen. Sie werden auch als "Beipackzettel" für die Anlageberatung bezeichnet. Es beschreibt die wichtigsten Details der empfohlenen Kapitalanlage. Aktuell ist das Produktinformationsblatt nur in der Wertpapieranlage Pflicht, also für Aktienfonds, Aktien und Zertifikate etc.
Provision
Provision ist die Bankgebühr für das Ausführen von Wertpapieraufträgen. Sie beträgt bei Aktien und Optionsscheinen zumeist 1 Prozent vom Gesamtkurswert. Bei Anleihen beträgt die Provision rund 0,5 Prozent vom Nennwert oder Kurswert, je nachdem welcher Wert höher ist.
Bei Maklern spricht man normalerweise von einer Courtage statt von einer Provision.
Put
Ein Put bzw. Verkaufsoption räumt dem Käufer das Recht ein (verpflichtet ihn aber nicht), eine bestimmte Menge des zugrundeliegenden Basiswertes am Ausübungstag zum festgelegten Basispreis zu verkaufen bzw. zu liefern.
Anstelle der Lieferung des Basiswertes tritt bei Put-Optionsscheinen mit Barausgleich ein Barbetrag. Dieser entspricht der Differenz zwischen dem dann aktuellen Preis des Basiswertes am Ausübungstag und dem Basispreis.
S & P 500 Composite Index
Der Standard & Poor’s 500 Composite Index (S & P 500 Composite Index) ist einer der wichtigsten US-amerikanischen Indizes und wird von der US-Ratingagentur Standard & Poor´s publiziert. Der S & P 500-Index umfasst 500 Unternehmen. Die Indexwerte sind entsprechend ihrer Marktkapitalisierung gewichtet. Der klassische S&P 500 Composite Index ist ein Kursindex, Dividendenzahlungen werden bei der Berechnung also nicht berücksichtigt.
Saldo
Saldo (italienisch: salda = fest) beschreibt die Differenz zwischen Haben- und Sollseite eines Kontos. Von einem Soll-Saldo spricht man, wenn die Verbindlichkeiten das Guthaben übersteigen, den umgekehrten Fall nennt man Haben-Saldo.
Schuldverschreibung
Schuldverschreibungen sind festverzinsliche Wertpapiere. Emittenten können öffentliche oder private Schuldner sein, die Schuldverschreibungen als Industrieobligationen, Kommunalobligationen, Pfandbriefe oder Schatzanweisungen auflegen.
Scoach
Scoach ist ein Joint Venture der Schweizer SIX Group und der Deutsche Börse AG. Sie hat im Januar 2007 den Handel mit Strukturierten Produkten wie Anlagezertifikaten und Hebelprodukten aufgenommen. Scoach betreibt den Börsenplatz Frankfurt für die EU-Länder und den Börsenplatz Zürich für die Schweiz.
SDAX
SDAX ist die Abkürzung für Small-Cap-Index. Der Index wurde am 21. Juni 1999 eingeführt. Er umfasst die 50 größten Unternehmen die dem MDAX folgen. Die Aufnahme in diesen Index richtet sich nach der Marktkapitalisierung und dem Börsenumsatz.
Der SDAX ist ein Performance-Index, also Dividendenzahlungen werden bei der Berechnung des Index berücksichtigt.
Securities and Exchange Commission
Die Securities and Exchange Commission (SEC) ist die oberste Wertpapier- und Börsenkommission der USA, die den gesamten US-Wertpapiermarkt beaufsichtigt.
Sekundärmarkt
Der Sekundärmarkt (englisch: Secondary Market) bezeichnet den Teil des Finanzmarktes, in dem die bereits emittierten Wertpapiere gehandelt werden. Wertpapierbörsen sind die wichtigsten Sekundärmärkte.
Sell
Sell ist die englische Bezeichnung für Verkaufen.
Settlement
Als Settlement wird die Erfüllung bzw. Verbuchung und der Abschluss eines Finanzgeschäftes bezeichnet. Sie wird von Clearinghäusern oder Zentralverwahrern übernommen. Man unterscheidet zwischen Cash Settlement (Differenzausgleich in Geld) und physischem Settlement (Lieferung des Basiswertes).
Settlement Price
Der von der Clearingstelle täglich festgesetzte Abrechnungspreis. Dieser wird anhand des Kursbereichs der letzten zwei Handelsminuten ermittelt und muss somit nicht unbedingt mit dem Schlusskurs übereinstimmen. Mit Hilfe des Settlement Price werden die täglichen Gewinne und Verluste der offenen Future-Positionen ermittelt.
Short
Hat ein Anleger eine Position verkauft, ohne sie zu besitzen (Leerverkauf), bezeichnet man dies als Short. Er verkauft also in der Erwartung, seine offene Position zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen (glattstellen) zu können. (Gegenteil: Long)
Short Call
Bei einem Short Call wird ein Call verkauft. Gleichzeitig verpflichtet sich der Verkäufer, dem Käufer bei Ausübung seines Wahlrechts den Basiswert zu vorher festgelegten Konditionen zu liefern.
Short Covering
Das Ausgleichen von Short-Positionen durch Käufe wird als Short Covering bezeichnet.
Short Hedge
Eingehen einer Short Position auf dem Terminmarkt zur Absicherung einer Long Position auf dem Kassamarkt.
Short Position
Eine Short Position liegt vor, wenn ein Investor Wertpapiere verkauft hat, die er noch nicht besitzt, mit der Absicht, diese zu einem späteren Zeitpunkt günstiger einzukaufen.
Von Short Position wird aber auch gesprochen, wenn ein Marktteilnehmer (Stillhalter) eine Option oder einen Terminkontrakt verkauft hat. Eine Short Position bezeichnet darüber hinaus eine Strategie, bei der ein Anleger mit Put-Optionsscheinen oder Put-Knock-out-Produkten auf fallende Kurse setzt.
Short Put
Bei einem Short Put wird vom Verkäufer ein Put (Verkaufsoption) verkauft. Gleichzeitig verpflichtet er sich, dem Käufer bei Ausübung seines Wahlrechts den Basiswert zu vorher festgelegten Konditionen abzukaufen.
Skontro
Als Skontro wird das elektronische Orderbuch von Skontroführern im Präsenzhandel der deutschen Börsen bezeichnet. Darin werden alle Kauf- und Verkaufsaufträge eines Tages sowie die ermittelten Kurse eingetragen.
Skontroführer
Skontroführer sind für das Feststellen von Börsenpreisen an einer deutschen Wertpapierbörse zuständig. Das Preisfeststellungsverfahren der Skontroführer wird von den Handelsüberwachungsstellen (HÜSt) der jeweiligen Börse überwacht.
Small Cap
Als Small Cap werden kleinere Aktiengesellschaften mit geringem Eigenkapital bezeichnet.
Small-Cap-Index
siehe "SDAX".
SMI
SMI ist die Abkürzung für Swiss Market Index. Es handelt sich bei dem SMI um den Leitindex der Schweizer Börse. Er enthält 20 Werte. Es handelt sich aber um einen Kursindex, Dividendenzahlungen werden bei der Berechnung des Index nicht berücksichtigt.
Soft Commodities
Als "Soft Commodities" werden nachwachsende Rohstoffe wie Kaffee, Mais, Zucker oder Getreide bezeichnet.
Sparplanrechner für Zertifikate
Mit Hilfe des Sparplanrechners können Anleger die Entwicklung Ihres Kapitals simulieren. Durch Eingabe der geforderten Daten erfahren sie, wie sich ihr Kapital bei einer regelmäßigen Anlage in ein bestimmtes Zertifikat in der Vergangenheit entwickelt hätte.
Spot-Preis
Als Spot-Preis (Kassapreis) wird der am Kassamarkt festgestellte Preis bezeichnet. Der Spot-Preis wird auch als Einheitskurs oder Mittelkurs eines Wertpapiers im Präsenzhandel der Deutschen Börse bezeichnet, das wegen mangelnder Liquidität nicht laufend gehandelt wird.
Spread
Differenz zwischen An- und Verkaufspreis (Geld-/ Briefspanne) eines Wertpapiers. Der Spread stellt ein mitentscheidendes Qualitätskriterium für die Wahl einer Handelsplattform dar. Je kleiner der Spread ausfällt, desto geringer sind die impliziten Kosten für den Anleger beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Bei Anleihen ist der Spread auch ein Maß für den Auf- oder Abschlag auf einen Referenzzinssatz (z.B. EURIBOR), dessen Höhe sich nach der Bonität und der Marktstellung des betreffenden Schuldners richtet.
Sprint-Zertifikate
Ein Sprint-Zertifikat bietet dem Anleger die Möglichkeit, oberhalb des Basispreises in einer bestimmten Bandbreite überproportional von einem Anstieg des Basiswertes zu profitieren. Der maximal mögliche Gewinn ist durch den Cap begrenzt. Im Falle sinkender Kurse des Basiswertes partizipiert der Anleger unterhalb des Basispreises lediglich 1:1, d.h. der Hebel wird quasi ausgeschaltet. Dafür verzichtet der Anleger auf eine mögliche Dividende.
Stillhalter
Stillhalter ist die Bezeichnung für den Verkäufer einer Option. Die Position des Stillhalters wird zumeist von Banken oder Wertpapierhäusern eingenommen. Der Verkäufer muss bis zur eventuellen Ausübung der Option durch den Käufer „stillhalten“. Während er bei einer Kaufoption den Basiswert bereit halten muss, falls dieser abgerufen wird, muss der Verkäufer einer Option Geld bereit halten, um den Basiswert kaufen zu können.
Stillhalter in Geld
Als Stillhalter in Geld wird der Verkäufer einer Verkaufsoption bezeichnet.
Stillhalter in Wertpapieren
Der Stillhalter in Wertpapieren ist der Verkäufer einer Kaufoption.
Stop-Buy-Order
Kaufauftrag, der automatisch zum nächsten möglichen Kurs ausgeführt wird, sobald der Kurs das Stop-Buy-Limit erreicht oder überschreitet. Diese Strategie ist für Anleger interessant, die sich bei steigenden Kursen am Markt engagieren wollen.
Stop-Loss-Order
Verkaufsauftrag, der automatisch zum nächsten möglichen Kurs ausgeführt wird, sobald ein bestimmter Kurs (das Stop-Loss-Limit) erreicht oder unterschritten wird. Damit können bereits erzielte Gewinne gesichert werden.
Stop-Loss-Schwelle
Wird die Stop-Loss-Schwelle (die das Synonym einer Knock-out-Barriere eines klassischen Knock-Out-Produktes darstellt) vom Basiswert verletzt, so wird das Produkt vorzeitig fällig und in der Regel mit einem Restwert inklusive der verbliebenen Finanzierungskosten an den Anleger ausgezahlt.
Strukturierte Anleihen
Strukturierte Anleihen sind verzinsliche Wertpapiere, die sich durch unterschiedliche Zusatzbedingungen auszeichnen. Die Höhe des Zinsbetrages kann dabei von der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Basiswertes abhängen. Bei Endfälligkeit bieten die Anleihen 100 % igen Kapitalschutz.
Strukturierte Produkte
Finanzprodukte wie beispielsweise Zertifikate, die durch Kombination mehrerer Basisfinanzprodukte entstehen.
Stückzinsen
Als Stückzinsen werden aufgelaufene Zinsansprüche bezeichnet, die vom Käufer einer Anleihe mit einem Kupon an den Verkäufer gezahlt werden müssen. Dem Verkäufer einer Anleihe steht für die Zeit, in der er die Anleihe im Besitz hatte, der anteilige Kupon zu.
Tafelgeschäft
Bei Tafelgeschäften (bzw. Schaltergeschäften) werden Wertpapiergeschäfte direkt am Bankschalter getätigt. Der Käufer erhält die Wertpapiere physisch gegen Barzahlung ausgehändigt. Er kann sie selbst oder auch in einem Schließfach einer Bank aufbewahren.
TecDAX
Der TecDAX bildet die Wertentwicklung der 30 nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größten Unternehmen aus dem Technologiesektor unterhalb des DAX ab. Der Index wird als Kurs- und als Performance-Index berechnet. Der TecDAX wurde am 24. März 2003 gestartet.
Teilschutz-Zertifikat
Teilschutz-Zertifikate oder auch Teilabsicherungszertifikate sind Produkte bei denen das Anlegerkapital bezogen auf das Laufzeitende einen vorher bestimmten Sicherheitspuffer gegenüber Kursrückgängen des Basiswertes aufweist. Fällt der Kurs des Basiswertes bis zum Laufzeitende unter das definierte Sicherheitsniveau (Knock-in-Schwelle), kommt es zu einem sogenannten Schwellenereignis. Das Produkt wandelt sich in der Regel zu einem Partizipationszertifikat um, das eins zu eins an den Kursbewegungen und damit auch an den Verlusten des Basiswertes partizipiert. Zu den bekanntesten Formen der Teilschutzprodukte gehören Bonuszertifikate.
Termingeschäft
Ein Termingeschäft bzw. Terminhandel ist ein Kauf- oder Verkaufsgeschäft an der Börse, bei dem die Leistungen erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen sollen. Im Gegensatz zum Kassageschäft liegen also Vertragsabschluss und die Vertragserfüllung wie Lieferung und Bezahlung der Waren zeitlich auseinander.
Diese Art des Handels ist mit Gütern aller Art möglich‚. Es wird zwischen Warentermingeschäften wie beispielsweise Terminkontrakte auf Rohstoffe und Finanztermingeschäfte wie bei Aktienoptionen unterschieden.
Termsheet
Als Termsheet wird ein Dokument bezeichnet, auf dem die Bedingungen eines Optionsscheins oder Zertifikats zusammengefasst werden. Es enthält die wichtigsten Kennzahlen wie die Wertpapierkennnummer, das Bezugsobjekt, den Ausgabepreis und die Laufzeit sowie weitere produktspezifische Merkmale.
Themen-Zertifikat
Themen-, Strategie- und Basket-Zertifikate bilden die Wertentwicklung von Aktienkörben oder Indizes ab. Sie werden von dem Emittenten der Produkte oder von einem unabhängigen Indexprovider zusammengestellt und berechnet. Die im Index oder Basket (Korb) enthaltenen Wertpapiere weisen in der Regel einen übergeordneten thematischen Bezug zueinander auf, z.B. die Zugehörigkeit zur selben Branche. Man unterscheidet zwischen einem statischen oder dynamischen Basket. Während die Zusammensetzung des statischen Aktien- oder Indexkorb während der Laufzeit nicht verändert wird, werden der Inhalt des Baskets und die Gewichtung der Einzelwerte angepasst.
Theta
Die dynamische Kennzahl Theta gibt näherungsweise den täglichen Wertverlust einer Option an, wenn alle anderen Variablen unverändert bleiben. Ein Theta von 0,01 bedeutet also, dass eine Option umgerechnet auf ein Bezugsverhältnis von 1:1, pro Tag einen Cent an Wert verliert, wenn sich ansonsten kein anderer Parameter geändert hat. Theta bezieht sich in der Regel auf einen Tag oder eine Woche. Bis zum Laufzeitende einer Option wird der enthaltene Zeitwert abgebaut. Vor allem bei Optionsscheinen aus dem Geld oder am Geld steigt das Theta zum Laufzeitende stark an. Der Wert dieser Scheine wird fast vollständig durch den Zeitwert bestimmt. Am Laufzeitende liegt er schließlich bei Null.
Tilgung
Der Rückkauf oder die Rückzahlung einer Schuld an den Kreditgeber (Gläubiger) wird als Tilgung bezeichnet. Schuldverschreibungen (festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen, Pfandbriefe oder Obligationen) werden entsprechend ihren Emissionsbedingungen getilgt.
Trailing Stop-Buy
Bei einem Trailing Stop-Buy wird die Stop-Buy-Marke bei fallenden Kursen automatisch nachgezogen. Bei dieser Form des Kaufauftrags folgt die Order in einem festen Abstand zu dem Kursrückgang. Wird das Limit erreicht oder überschritten, wird die Kauforder ausgeführt. Es ist also nicht erforderlich, dass der Anleger dem Handel ständig folgt und die Stop-Buy-Order an den Kursverlauf anpasst. Fällt der Kurs, bleibt das Limit bestehen und wird nicht angepasst.
Trailing Stop-Loss
Bei einem Trailing Stop-Loss wird die Stop-Loss-Marke beim Anstieg des Kurses automatisch nachgezogen. Bei dieser Form des Verkaufsauftrags folgt die Order in einem festen Abstand zu dem Kursanstieg. Wird das Limit erreicht oder unterschritten, wird die Verkaufsorder ausgeführt. Der Anleger muss also dem Handel nicht ständig folgen und die Stop-Loss-Order an den Kursverlauf anpassen. Steigt der Kurs, bleibt das Limit bestehen und wird nicht angepasst.
Zeichnen
Unter dem Begriff Zeichnen versteht man die Verpflichtung zur Übernahme eines bestimmten Betrags neu ausgegebener Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen. Dieses erfolgt durch schriftliche Erklärung auf dem Zeichnungsschein. Die Zeichnungsstelle, in der Regel eine Bank, ist beauftragt, Zeichnungen auf neue Wertpapiere entgegenzunehmen. Die Zeichnungsbedingungen im Einzelnen sowie die Zeichnungsfrist sind im Zeichnungsangebot festgelegt.
Zeichnungsfrist
Zeichnungsfrist beschreibt den Zeitraum, innerhalb dessen Anleger bei einer Wertpapieremission ihre Kaufaufträge abgeben können. Der Zeitraum wird auch als Bookbuilding-Phase bezeichnet. Erst nach dem Ende der Zeichnungsfrist werden der Emissionskurs und die Zuteilungsbedingungen vom Emittenten veröffentlicht.
Zeitwert
Differenz zwischen dem Kurs des Optionsscheins und dem inneren Wert. Je kürzer die Restlaufzeit des Optionsscheins und je niedriger die Volatilität des Basiswerts, desto niedriger ist der Zeitwert. Am Ende der Laufzeit des Optionsscheins nimmt der Zeitwert überproportional stark ab. Am Verfallstag des Optionsscheins ist der Zeitwert gleich Null. Der Wert des Optionsscheins entspricht dann seinem inneren Wert.
Zertifikat
Ein Zertifikat verbrieft dem Anleger die Teilnahme an der Kursentwicklung anderer Wertpapiere und Finanzprodukte. Der Inhaber eines Zertifikats partizipiert zum Beispiel direkt an der Kursentwicklung eines festgelegten Index (Index-Zertifikat) oder eines speziell zusammengestellten Aktienkorbs (Basket-Zertifikat).
Zertifikate-Test
Zertifikate-Tests sollen Anlegern und Anlageberatern auf Basis objektiv ermittelbarer Kriterien eine nachhaltige Information über die jeweilige Eignung eines Zertifikats zur Verfügung zu stellen. Die Qualität eines Zertifikats wird über die vier Bestandteile Kosten, Handel (Liquidität), Bonität und Informationsbereitstellung des Emittenten bewertet.
Zins
Zins (lateinisch: census = Vermögensschätzung) ist das Entgelt, das ein Schuldner für die befristete Überlassung von Finanzinstrumenten oder Geld zahlen muss bzw. das ein Gläubiger für die Überlassung von Sparkapital erhält. Der Zins wird in der Regel bestimmt durch Angebot und Nachfrage.
Zinsänderungsrisiko
Beschreibt das Risiko, das der Käufer einer Anleihe eingeht, sofern die Zinsen steigen. In einem solchen Fall sinkt der Kurs der Anleihe und es entsteht beim Verkauf vor Endfälligkeit ein Kursverlust. Der Kurs eines festverzinslichen Wertpapiers passt sich durch Kursänderungen dem aktuellen Zinsniveau an.
Zinscoupon
Ein Zinscoupon (französisch: couper = schneiden, ausschneiden) oder auch Zinsschein ist der Abschnitt einer Anleihe, der gewöhnlich zur Einlösung eines Zinses berechtigt. Der Begriff Zinscoupon wird auch für den Nominalzins einer Anleihe verwendet.
Zinseszins
Der Zinseszins ist der Zinsanteil, der auf die angefallenen, aber nicht ausgezahlten Zinsen entfällt.
Zinseszins-Effekt
Der Zinseszins-Effekt beschreibt bei einer wiederangelegten Ausschüttung die Erhöhung des Anlagebetrags und damit den Zinserlös. So ergibt sich ein größerer Wertzuwachs des eingesetzten Kapitals im Vergleich zur regelmäßigen Entnahme der Erträge.
Zinssatz p.a
Der Zinssatz p.a. gibt den Prozentsatz an, zu dem der Nominalbetrag (Nennbetrag) für den Zeitraum von einem Jahr verzinst wird. Die Berechnung der Zinsen beruht auf der jeweils anwendbaren Zinsberechnungsmethode. Wird ein pro Teilschuldverschreibung zahlbarer Zinsbetrag angegeben, handelt es sich um einen pro Teilschuldverschreibung zahlbaren Festbetrag, der an bestimmten in den Emissionsbedingungen festgelegten Terminen gezahlt wird, ohne dass die Länge des Zeitraums, für den der Zinsbetrag gezahlt wird, berücksichtigt wird.
Zinstermin
Der Zinstermin gibt den in den Anleihebedingungen festgelegten Termin für die jeweils fällige Zinszahlung an. Die Zinsen können einmal jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich nachträglich gezahlt werden.